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Wieviel Trinkgeld gebe ich auf Reisen?

Trinkgeld

(c) Pixabay CC0

Auf einer Reise ins Ausland – ob privat oder geschäftlich – gibt es im Restaurant, Hotel oder Taxi immer wieder Situationen, bei denen man guten Service mit Trinkgeld belohnt kann oder sollte. Ist es in Deutschland meist üblich rund 5 bis 10 Prozent Trinkgeld zu geben, ist das nicht in allen anderen Reiseländern der Fall.

Doch wieviel gebe ich wo? In einigen Regionen ist das Trinkgeld ein absolutes Muss und Servicekräfte erwarten es regelrecht. Doch es gibt auch Länder, in denen es als Beleidigung angesehen wird. Damit man sich auf der Reise richtig verhält, lohnt der folgende Überblick über unterschiedliche Gepflogenheiten.

JAPAN: TRINKGELD ALS BELEIDIGUNG

In Japan sind die Menschen zwar sehr höflich und aufmerksam, doch wer sich dafür bei ihnen mit einem Trinkgeld bedanken will, verletzt sie leicht. , denn die Japaner erwarten für ihre Leistung keine Belohnung, da für sie guter Service eine Selbstverständlichkeit ist.

Man sollte sich dies gleich von Beginn an merken, denn meist sind die Gastgeber zu höflich, um ihren Gast aus dem Ausland auf die durch ihn erlittene Beleidigung hinzuweisen.

TRINKGELD: ERWÜNSCHT, ABER NICHT NOTWENDIG

Auch in vielen anderen asiatischen Ländern und in Skandinavien ist die Gabe von Trinkgeld eher unüblich, wird aber akzeptiert. Als ich kürzlich in China unterwegs war, forderte der Taxifahrer regelrecht ein Trinkgeld, obwohl es in dem Land eigentlich unüblich ist. Schlechte Beispiele verderben eben gute Sitten.

Wer im hohen Norden Europas seine Rechnung bezahlt, findet die Kosten für den Service im Restaurant und Hotel – wie bei uns in Deutschland - schon darin enthalten. Wer aufrunden möchte, kann dies gerne tun und gegen ein Plus von fünf Prozent hat niemand etwas einzuwenden.

Schweden sind dabei allerdings fordernder. Hier sollten es bei gutem Service schon 10 Prozent mehr sein.

In den meisten anderen europäischen Ländern, in Nordafrika, Australien, Neuseeland und den Vereinigten Arabischen Emiraten freuen sich dienstbare Geister über ein Trinkgeld um die 10 Prozent, in Frankreich, Großbritannien, Österreich, Thailand und der Türkei sollten es zwischen 10-15 Prozent für einen guten Service sein, in Bulgarien und Tschechien gerne auch mehr.

15 BIS 20 PROZENT EIN MUSS: USA UND KANADA

Nicht im Rechnungspreis enthalten ist in den USA und Kanada neben der örtlichen und staatlichen Steuer auch der Service. Servicekräfte bekommen dort meist nur ein minimales Grundgehalt. Sie sind deshalb auf ihr Trinkgeld angewiesen und können recht biestig werden, wenn man es ihnen grundlos verweigert. Während zum Beispiel Oregon auf staatliche und örtliche Steuern verzichtet, kommt in Louisiana meist rund 10 Prozent Steuern hinzu. Mit dem Trinkgeld sollte man im Restaurant also auf alle Fälle ein gutes Viertel auf den Betrag von Essen und Getränken hinzurechnen.

Doch keine Regel ohne Ausnahme: War der gebotene Service enttäuschend, dann kann man auch auf das Trinkgeld verzichten. Dies sollte allerdings nur die Ausnahme und nicht die Regel sein.

Damit du für deine Reise gut vorbereitet bist, kannst du dir mithilfe unserer Trinkgeld-Tabelle einen detaillierteren Überblick verschaffen und weist in welchen Ländern welches Trinkgeld angemessen ist.

(c) Connaisseur & Gourmet 2021