Kultur und Gastronomie in Nordhessen
HIDEAWAY SCHLOSS HOHENHAUS
Das Hotel hat einen geradezu legendären Ruf als Hideaway für Jäger. Mit gerade mal 20 Zimmern versteckt sich Schloss Hohenhaus inmitten eines riesigen Waldgebiets. Ohne Navi ist man so gut wie aufgeschmissen. Früher, als noch die deutsch-deutsche Grenze das Land teilte war der Südringau weit entfernt von den politischen und wirtschaftlichen Zentren des Landes. Nur wenige Kilometer entfernt war das kleine Städtchen Herleshausen einer der wenigen Grenzübergänge für Transitreisende nach Berlin. |
In der Nähe liegt der Gutshof mit Ställen für Schafe, Hühner, Schweine und Pferde. Gerade erst sind junge Lämmer zur Welt gekommen, die unter Obhut ihrer Mütter fröhlich auf der Weide spielen. |
STERNEKÜCHE IM LA VALLÉE VERTE
Es dürfte Thomas Ganske schon etwas gewurmt haben, als das Gourmetlokal seines schicken Schlosshotels, das Mitglied der elitären Relais & Châteaux-Vereinigung ist, 2014 seinen Michelin-Stern verlor. Ganske gibt in seinem Jahreszeitenverlag nicht nur den angesehenen Feinschmecker und eine ganze Palette anderer Magazine rund ums Essen, Trinken und Reisen heraus, sondern vertreibt mit Travel House Media auch die Michelin Guides im deutschsprachigen Raum. |
Zum Beispiel Udo Zimmermann, der auf den nahen Bioland-Betrieb Nordhof regionale Spezialitäten wie das Huhn Lohmann Braun züchtet, das Niemann mit Lauchasche, Kastanien-Essig und gebackenem Hahnenkamm serviert. Oder das auf dem hauseigenen Gut gezüchtete Braune Bergschaf, das schon auf der Roten Liste der gefährdeten Haustierrassen steht. |
Kultur in Nordhessen - das Team
von links: Christian Stötzer, Stephan Köhler (beide Bachfest Eisenach), Peter Niemann (Schloss Hohenhaus), Joern Hinkel, Marc Seitz (beide Bad Hersfelder Festspiele, Foto (c) Michael Ritter
KULTUR NICHT NUR IN NORDHESSEN
Auch kulturell tut sich einiges im Schloss. Anfang April hat Niemann die schwedische Sängerin Viktoria Tolstoy eingeladen. Diese hat, da der Name ihres Ururgroßvaters mütterlicherseits, des legendären russischen Nationaldichters, besser wirkt als ihr Geburtsname Kjellberg, dessen Namen angenommen. Sicher verschafft der ein besseres Entrée, aber eigentlich hätte das die Sängerin mit der melodisch swingenden Stimme gar nicht nötig. In der Hohenhauser Eventscheune präsentiert sich Viktoria Tolstoy am Samstag, den 6. April 2019 mit ihrer Band und bietet dem Publikum das, wofür ihre Stimme bestens geeignet ist: eine angenehme Mischung aus Jazz, Pop und Soul. Oft arbeitet die Sängerin mit ihrem Produzenten und Landsmann Nils „Mr. Red Horn“ Landgren zusammen. Der Posaunist und Sänger gehört seit Jahrzehnten zum Urgestein des europäischen Jazz und bereitete mit seinem Hohenhaus-Konzert im Vorjahr den Boden für den Besuch Viktoria Tolstoys vor. |
Für 2019 hat Hinkel Kafkas „Der Prozess“ auf den Spielplan gesetzt und selbst dessen Inszenierung übernommen. „Kafka ist ein lustvoller Beschwörer der kleinen Absurditäten des Alltags, ganz klar ein Vorbild für die peniblen Wortverwicklungen eines Loriot, für den schwarzen Humor der Coen-Brüder oder die surrealen Traumlandschaften eines René Magritte.“ Mit Marianne Sägebrecht hat er dafür einen echten Hollywood-Star in die kleine Festspielstadt geholt. Ihr zur Seite unter anderem Klimbim-Nummerngirl Ingrid Steeger als Nachtclub-Sängerin. Als Musical kommt eine Inszenierung des Broadway Musicals Funny Girl Aus dem Vorjahr übernommen wurde „Shakespeare in Love“ nach dem Drehbuch des gleichnamigen Films und das Musical Hair. Auch an die Kinder hat Hinkel mit dem Musical „Emil und die Detektive“ nach der Geschichte von Erich Kästner gedacht. |
(c) Connaisseur & Gourmet 2021