Vorweihnachtliche Genusstour nach Hamburg
VORWEIHNACHTLICHE GENUSSTOUR NACH HAMBURG
Die Hansestadt Hamburg hat sich durch seine Elbphilharmonie, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Speicherstadt und seinen Hafen mit dem reichen Kulturprogramm von Operette, Musical, Konzert und Oper zu einem der beliebtesten Ziele für einen Kurzurlaub entwickelt. Mit dem ICE ist man von Frankfurt ohne Umsteigen in weniger als vier Stunden am Ziel, schneller geht es nur mit dem Flieger. |
Die Erwachsenen finden ihre Weihnachtsüberraschung eher auf Santa Pauli, dem etwas anderen Weihnachtsmarkt, wenn auf dem Spielbudenplatz zwischen Davidswache und Operettenhaus Kiez-Künstler in schrillen Kostümen Hof halten. Hamburgs "geilster Weihnachtsmarkt" hat ein eigenes Strip-Zelt aufgebaut und bietet mit Porno-Karaoke und frivolen Angeboten ein etwas anderes Weihnachtsfeeling. Kein Ort, zu dem man die Kinder mitnimmt, denn auf Hamburgs Reeperbahn gibt’s auch erotische Geschenke und ab 19 Uhr Striptease. Nicht nur für die Herren der Schöpfung. Mit einem Menstrip wird auch an die Damen gedacht. Mutige sind aufgefordert ihre Gesangskunst beim Porno-Karaoke zu messen. |
DAS KULTURELLE ANGEBOT GENIESSEN
Das Angebot an Kultur in Hamburg ist riesig. Im Bucerius Kunst Forum beim Rathaus kann man die ikonischen Portraits diverser Musiker betrachten, die Anton Corbijn schuf. Der Fotograf und Regisseur hat viele von ihnen über Jahre begleitet und ihre Musikvideos gedreht. In der Barlach Halle K sind in der Ausstellung KAIRO. Der richtige Moment Bilder von Wolfgang Beltracchi zu sehen, der vor einigen Jahren mit seinen meisterhaften Fälschungen die Kunstwelt aufwirbelte. Hier schuf er für die Ausstellung neue Bilder im Stil großer stilprägender Meister – unter seinem eigenen Namen. Fotokunst von Michael Wolf mit seinen erschreckenden wandfüllenden Fotos von meist dichtbewohnten asiatischen Innenstädten sind in den Deichtorhallen zu sehen. Im Museum für Kunst und Gewerbe MKG sind unter anderem eine spannende Otto-Ausstellung und eine beeindruckende Show über 1968 zu sehen – die Zeit von Pop und Protest. |
Bierfans sollten bei ihrem Besuch in der Störtebeker Elbphilharmonie vorbeischauen, ein Joint Venture der gleichnamigen Stralsunder Brauerei mit dem Hamburger east Hotel. Chef Bier-Sommelier Dennis Spahn und seine Kollegen bringen sie dort bei Bier-Tastings und Seminaren in Sachen Craft Beer auf Vordermann. Doch auch sonst lohnt ein Besuch der Bar mit einem breiten Angebot von bis zu 31 Biersorten vom Fass oder im Restaurant mit der Nordischen Küche. Sehr lecker das neue alkoholfreie Atlantik-Ale. |
AUF KULINARISCHER ERKUNDUNGSREISE IN DER SPEICHERS
Auf eine wahre Genusstour kann der Hamburg-Besucher in der historischen Speicherstadt gehen, die 2015 zusammen mit dem benachbarten Kontorhausviertel und dem Chilehaus von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. |
Sie sind eher ein Freund des Kaffees? Auch die Kaffeebohne wird in der Hamburger Speicherstadt perfekt inszeniert – in der Speicherstadt Kaffeerösterei. Die Röster verkosten vor dem Einkauf des Rohkaffees zunächst Muster und bewerten Reinheit, Körper, Säure und besonders herausragende Aromen, um festzustellen, ob der Kaffee den hohen Anforderungen gerecht wird. |
DIE WÜRZE DES LEBENS ERKUNDEN
Gewürze kommen aus aller Welt und sorgen am Tisch für besondere kulinarische Erlebnisse: Mit Pfeffer, Zimt, Anis, Piment, Ingwer, Fenchel, Koriander oder diversen andere Kräutern und Gewürzen bringt man Geschmack und Abwechslung in die Küche. |
Auch in Deutschland sind Gewürze auch wirtschaftlich wichtig und die Betriebe der Gewürzindustrie verfügen über langjährige Kompetenz rund um die Veredelung von Gewürzen, die sie aus aller Herren Länder importieren und daraus verschiedenen Mischungen, Präparate oder sonstige Zutaten herstellen und damit einen Milliardenumsatz erwirtschaften. |
GEWÜRZMUSEEN IN THÜRINGEN UND HAMBURG
Dennoch sind Gewürzmuseen bei uns nicht breit gestreut. Manche verstecken sich sogar ein wenig, wie das Gewürzmuseum Schönbrunn im Thüringer Wald. Dort stand bis zum Zweiten Weltkrieg mit dem "Gewürzwerk Rudolf Schmidt Wwe." das größte Gewürzunternehmen Europas. Nachdem es die Thüringische Konsumgenossenschaft durch die DDR-Zeit gebracht hat, verleibte sich nach der Wende die Fuchs Gewürze GmbH den Betrieb ein und baute ein neues Werk. Leichter zu erreichen ist das Spicy’s Gewürzmuseum in der Hamburger Speicherstadt, inmitten des UNESCO Weltkulturerbes. |
Manchmal ärgert sich Viola Vierck über die Ahnungslosigkeit der Menschen. „Wenn man sie nach den zu Hause verwendeten Gewürzen fragt, antworten viele mit schwarz und weiß, also Pfeffer und Salz. Dabei ist Salz gar kein Gewürz. Es wächst nicht am Baum oder Strauch, sondern kommt aus der Erde oder dem Meer und ist eine Mineralie“. Nach einem Besuch, bei dem sie die rund 50 Gewürze und Kräuter der Sammlung erleben konnten und anhand von über 900 Exponaten ausmehreren Jahrhunderten alle wichtigen Einzelheiten rund um die Gewürze und ihre Verarbeitung erfahren haben, sollten sie in Zukunft besser informiert in der Küche agieren. |
SONDERAUSSTELLUNGEN IM SPICY"S GEWÜRZMUSEUM
Mit Sonderausstellungen, Seminaren rund um die Gewürze und Vorträgen rundet das Spicy’s Gewürzmuseum sein Programm ab. Gerade findet bei unserem Besuch eine Sonderführung statt und zum Abschluss wird das dabei erworbene Gewürz-Wissen mit einem kleinen Quiz getestet. Fast wie in der Schule, nur das es hier für die Besten kleine Gewinne gibt. Besonderes Highlight: die |
„Hanseatische Pfeffersacktour“, bei der ein ausgebildeter Schauspieler in die Rolle des Hamburger Kaufmanns Jacob Langer schlüpft und nach einer Fahrt mit der Barkasse seine Gäste auf einen historischen Rundgang durch die Hamburger Speicherstadt begleitet. Bei dieser Zeitreise können die Teilnehmer eintauchen in die Welt der Gewürze, wie sie in früheren Jahrhunderten einmal war. |
NEUE HOTELS IN HAMBURG : THE FONTENAY
Vor ein paar Jahren fasste einer der reichsten Deutschen den Plan, in seiner einstigen Heimatstadt Hamburg das beste Hotel Deutschlands zu bauen: Das Grand Hotel The Fontenay. Als Bauplatz diente der Standort des ehemaligen Interconti Hotels an der Außenalster, gegenüber vom feinen Atlantic. Rund 180 Millionen Euro soll der geschwungene Neubau einschließlich Abriss des alten Hotels gekostet haben. Im März dieses Jahres wurde das 5-Sterne-Superior Hotel endlich fertig – mit knapp zweijähriger Verspätung und der für solche Großprojekte heute offenbar üblichen Kostenexplosion, die den geplanten Preis annähernd verdoppelte. Bauherr Klaus-Michael Kühne, der heute in der Schweiz residiert, hat sein Vermögen als Chef des Logistikdienstleisters Kühne & Nagel vermehrt, den er vom Familienunternehmen zum internationalen Konzert ausbaute, der zwischenzeitlich durch den Einstieg in die Reederei Hapag-Lloyd auch ins Tourismusgeschäft eingestiegen ist. Es ist nicht sein erstes Hotel. Mit dem „Castell son Claret“ auf Mallorca hat er bereits ein altes Schloss zum Luxushotel mit 2-Sterne-Restaurant umgewandelt. Kühne selbst nennt sein Hotel – vielleicht mit einem Schmunzeln - seine „kleine Elbphilharmonie“ , einen Bau, den er mit einer Millionenspende unterstützte. Den ungewöhnlichen Namen hat das Hotel und die Straße an der es liegt von dem aus den USA stammenden Kaufmann John Fontenay, der das Gelände des ehemaligen Botanischen Gartens vor über 200 Jahren erwarb. |
Ein kantenloser 20 Meter langer aber recht schmaler Infinity-Pool bringt den Gast vom heimeligen Inneren nach außen, wo die Wasserlinie des Schwimmbeckens mit der Alster zu verschmelzen scheint. Mit mehreren Gästen muss man sich wohl beim Schwimmen arrangieren. Wenn im Herbst und Winter die Winde über Hamburg fegen, dringen diese allerdings auch durch die sich bei Näherung öffnende automatische Schleuse in den Innenbereich. Unzureichend die Bademäntel. Korpulentere Gäste sollten besser den eigenen Bademantel mitnehmen. Etwas unglücklich auch die steile Treppe, die die Spa-Rezeption mit der Dampf- und Finnischen Sauna und dem Pool-Bereich verbindet. Gehbehinderte Gäste werden da eher auf einen Spa-Besuch verzichten. Tagsüber mag der Besuch der Sauna mit ihren raumhohen Fenstern, die einen Ausblick auf und in die Häuser der Nachbarschaft aber auch einen Einblick bieten sicherlich interessant sein, in den Abendstunden wirkt sie wegen der fehlenden Beleuchtung allerdings etwas dunkel. Insgesamt erscheint der gesamte Spa-Bereich nicht optimal konzipiert. |
(c) Connaisseur & Gourmet 2021