Konrad, Avocado
Konrad, Avocado
(c) mandelbaum verlag
Die Avocado ist momentan nicht ganz unumstritten. Für die einen ist sie die Power- und Lifestyle-Frucht des Jahrzehnts, für die anderen immer noch eine überschätzte unbekannte Exotin, die "nach nichts" schmeckt. Das Buch von Kathrin Konrad bietet einen Streifzug durch die Geschichte der Avocado, liefert praktische Tipps und lädt zu einer sehr internationalen Reise durch die schier unerschöpfliche kulinarische Vielfalt ein. Sie selbst lernte die Avocado auf zahlreichen Reisen kennen und lieben - und startete diese Liebschaft gleich mit einem Fauxpas. Des Spanischen noch weitgehend fremd, sagte sie ihrer Madrider Au Pair-Familie auf die Frage nach ihres Lieblingsspeise, "Me acanatan los avocados!", was auf Deutsch so viel bedeutet, dass sie Anwälte liebe. Die irritierten Blicke ihrer Gastgeberin reichten aus, sich den richtigen Begriff für Avocado zu suchen - aguacate. Sie servierte ihr dann auch bald ihre Lieblingsspeise, indem sie sie halbierte, den Kern entfernte und sie mit Olivenöl, Zitrone, Salz und Pfeffer als puristischen Starter anrichtete. Ihrer Liebe zum Avocado hat dies keinen Abbruch geleistet. Wenn die studierte Kommunikationswissenschaftlerin und Hispanistin nicht kocht, verantwortet sie im Wiener Mandelbaum verlag die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. |
Die weltweite Nachfrage nach der Avocado stieg in den letzten Jahren in bisher unbekannte Höhen - mit bereits spürbaren ökologischen Auswirkungen. Wer heute durch Chile fährt findet sie oft oberhalb der Weinberge an den Hängen der Anden. Beschleunigt wurde der Siegeszug der aus Mittelamerika stammenden Frucht durch den kulinarischen Wirbel um „Superfoods«“, den Trend zu veganer Ernährung sowie den Rezept- und Wissensaustausch in Internetforen. Kaum vorstellbar daher für eine ans Grenzenlose gewohnte Generation, dass die Alligatorbirne, wie sie auch genannt wird, noch vor 30 Jahren weitgehend unbekannt und bei uns im Handel kaum erhältlich war. In ihrer ursprünglichen Heimat wird die Avocado seit rund 9.000 Jahren angebaut. Auch die Azteken schätzten sie und brachten den spanischen Eroberern einen immensen Berg der grünen Früchte, als diese nach Gold verlangten. Rezepte von Smoothies, Shakes, kalten und warmen Suppen über Tatars hin zu Aufstrichen, Pasten und Mousses, weiter zu Terrinen, Pesto und natürlich grandiosen Salatvariationen mögen zu neuen Kombinationen inspirieren. Desserts wie Eiscreme oder Torte runden den kulinarischen Teil des Buchs ab. |
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