Koll, "...und versalz es nicht!"
Wie kommt ein Huhn in eine Flasche? Warum wird ein "falscher Schweinspresskopf" aus Fischen zubereitet? Die Überlieferung der handschriftlichen Kochrezeptesammlung aus dem Spätmittelalter gibt einen einzigartigen Einblick in die Kochtöpfe jener Zeit. Wer als "Häferlgucker" in den mittelalterlichen Küchen der vornehmen Gesellschaft unterwegs ist, darf sich auf farbenfrohe Gerichte und Aufsehen erregende Showeffekte bei Tisch freuen. Die älteste Kochrezeptsammlung Salzburgs aus dem ersten Drittel des 15. Jahrhunderts macht Lust auf bunte Mandelsulz und lässt uns rätseln, wie ein Huhn in eine Flasche kam. Welche Küchengerätschaften man benutzte, welche Zutaten verwendet wurden und warum ein Zuviel an Salz womöglich zur Unkeuschheit verleitete - all das ist in den einleitenden Texten nachzulesen. |
Die handschriftlich überlieferten Rezepte werden nun in einem gemeinsamen Projekt von der Universitätsbibliothek Salzburg und dem Zentrum für Gastrosophie herausgegeben. Der Band erscheint mit wissenschaftlichen Begleittexten, Transkripitionen und Übersetzungen zu den Handschriften. Die Herausgeberin Beatrix Koll studierte Klassische Philologie, Latein und Deutsche Philologie an der Universität Salzburg und leitet seit 2000 die Abteilung für Handschriften, alte Drucke und Graphiken an der Universitätsbibliothek Salzburg. Schon einmal hatte sie sich vor ein paar Jahren der Kulinarik ihrer Heimatstadt mit dem Buch "Kochkunst und Esskultur im barocken Salzburg" angenommen. |
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