Gerade in Zeiten der Corona-Krise sind gute und gesunde Grundnahrungsmittel gefragter denn je. Geradezu explodiert ist die Nachfrage nach Mehl, was darauf schließen lässt, dass viele Bürger ihr Brot selbst backen. Vielleicht haben Sie es ja auch schon probiert. Und – hat‘s geklappt oder ging es gehörig daneben? Wenn Sie es professioneller angehen wollen, können wir Ihnen das Buch vom Brotdoc empfehlen. Doc steht für Arzt, denn der Mitvierziger Dr. Björn Hollensteiner aus dem Münsterland ist dort als Hausarzt tätig. Vor knapp zehn Jahren hat er einen Blog zum Thema Brot begonnen – den Brotdoc!
Hollensteiner hatte sich über die geschmacksarmen Stangenbrote des örtlichen Bäckers geärgert, die dieser vollmundig als „Baguette“ anpries. Mit französischen Baguettes hatten sie aber wenig mehr als den Namen gemein, denn statt saftig und aromatisch-fruchtig mit großporiger Krume gab es Weißbrot in anderem Gewand. Auch Hollensteiner musste Lehrgeld zahlen, als er sich selbst einmal ausprobierte. Gelernt hat er viel aus den Rezepten anderer Hobbybäcker, von denen er den ein oder anderen Tipp übernahm und verfeinerte.
Wer sich nicht so tief in die Materie einarbeiten möchte, aber dennoch gutes und gesundes Brot essen möchte, ohne dass dies innerhalb kurzer Zeit verschimmelt oder hart wird, kann seit Neuestem auf die Erzeugnisse der Gelsenkirchener Start-Up Unternehmens B.just bread zurückgreifen, die schon vor dem Ausbruch der Pandemie einen steilen Anstieg in der Nachfrage für ihr gesundes aber haltbares Brot verzeichnen konnten.
Manch einer wundert sich, denn meist liest sich die Zutatenliste für viele der haltbareren Brote, die man beim Discounter oder im Supermarkt-Regal kaufen kann, wie ein Chemiecocktail. Bis zu 200 Zusatzstoffe dürfen beigemischt werde: Quellmehle, Quellstärken, Hydrokolloid, Emulgatoren, Weizenkleber, Malzmehle, Zuckerstoffe, Phosphate, Enzyme, Ascorbin und weitere Säurungsmittel, Milch- und Molkepulver und viele mehr. Beileibe nicht alle sind ungesund und der englische Name „bread improvers“ deutet darauf hin, dass sie das Produkt eigentlich verbessern sollen. Bäcker, die auf solche Backtriebmittel verzichten, sind heutzutage selten geworden, doch es gibt sie noch, die Traditionalisten, die nur mit den grundlegenden Naturprodukten Wasser, Mehl, Sauerteig und Hefe arbeiten.
Dazu Gelsenkirchener Unternehmens B. just bread, deren Öfen inzwischen auf Hochtouren laufen. In den ersten Monaten des Jahrs konnte das Start-up, das völlig auf künstliche Zusatzstoffe verzichtet, ein Umsatz-Zuwachs von 120% zum Vorjahr melden. |
Grund genug, die Kapazitäten zu erhöhen, neue Mitarbeiter einzustellen und Zusatzschichten zu fahren. Gar nicht so einfach bei dem massiven Mangel an Fachkräften im Handwerk. Die Bäckerei hat sich die Aufrechterhaltung der Produktion zur Grundversorgung der Bevölkerung auf die Fahnen geschrieben und möchte den Kunden nicht nur ein reines Nahrungsmittel, sondern auch das gute Gefühl von Vertrauen liefern. In Zeiten wie diesen haben Rituale, wie das gemeinsame Abendbrot mit der Familie, einen hohen Stellenwert. Gelingen soll dies durch die langjährigen, partnerschaftlichen Lieferantenbeziehungen, die auch die Mehrproduktion ermöglichen. „Auch in der Krise werden wir alles daransetzen, um weiterhin – und noch intensiver als vorher - das zu tun, was wir am besten können: gutes Brot backen.“, so Björn Hautmann, Geschäftsführer bei B. just bread.
Die Idee stammt aus New York, von wo ein amerikanischer Kollege bei B. just bread-Gründer Thomas Gill und seiner Frau Susanne vorbeikam. Gebacken haben beide schon zuvor, doch ahnten sie nicht, dass deutsches Brot im hippen, trendigen New York unglaublich angesagt ist und als das beste Brot der Welt gilt. Der Amerikaner wollte den Rat des deutschen Kollegen, wie er in seiner Heimatstadt New York endlich ein modernes, aber gesundes, deutsches Brot auf den Markt bringen kann. Wenn es die Amis mögen, warum sollte so ein ehrliches Brot ohne Zusatzstoffe nicht auch in deutschen Supermarktregalen gut ankommen? Pur und ohne die beigefügten Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker der anderen abgepackten Standardbrote?
Mittlerweile können Kunden zwischen sechs verschiedenen Brotsorten wählen: Dinkel, Eiweiß, Super, Chia, Vitamin und Müsli – so heißen die sechs leckeren Sorten, bei denen Backtradition auf modernen Lifestyle trifft. Brot in zeitgemäßem Gewand mit ehrlichen Inhaltsstoffen für den Frühstücks- und Abendbrottisch. Die Breadies verzichten auf künstliche Zusatzstoffe und Zusätze, sind vegan, laktosefrei und vor allem richtig lecker. In Deutschland gibt es B. just bread deutschlandweit zum Preis von je 1,99 Euro pro 400 Gramm-Packung bei Kaufland, tegut und bei EDEKA im Foodstarter-Regal. Die gesamte Produktion ist fair und nachhaltig, Produktionsreste werden wiederverwertet und Retouren mit TooGoodToGo vertrieben, damit so wenig Lebensmittel wie möglich verschwendet werden. |