Sie ist lebensfroh, bodenständig und ein Genussmensch - die 21jährige Josefine Schlumberger aus dem badischen Sulzburg-Laufen, die gerade zur 67. Deutschen Weinkönigin gekürt wurde. „Gutes Essen und guten Wein ein Leben lang“ wünscht sie sich - und betont, dass dies in Baden zum Leben dazugehört.
Mit ihren beiden jüngeren Geschwistern Leander (19) und Gwendolynn (16) ist Josephine auf dem elterlichen Weingut Schlumberger im Markgräflerland aufgewachsen, das ihr Vater Rainer und Mutter Stephanie leiten. Weinbau hat in der Familie über die Grenzen Badens hinaus Tradition. Schon ihre Großeltern kamen aus Winzerbetrieben von der Mosel und Rheinhessen und helfen nach wie vor tatkräftig im Weingut mit und sind sehr stolz auf ihre Enkelin.
"Opa hat nur noch gejubelt", freut sich Josefine, aber auch der Rest ihrer Heimatgemeinde war begeistert und stellte für sie ganz spontan einen riesigen Empfang auf die Beine. So hatte Josefine direkt nach ihrer Wahl Glückwünsche, Interviews und Fotoshootings zu koordinieren. Inzwischen hat sich der Rummel ein wenig gelegt, und auch die ersten Termine als Deutsche Weinkönigin hat sie schon gut hinter sich gebracht.
Die Begeisterung für den Wein wurde schon früh geweckt, denn natürlich geb es Kinderarbeit auf dem elterlichen Weingut. Noch bevor sie den Wein trinken durfte, habe sie oft in den Wein hineingerochen und ihn beschrieben. "Als Kind hat man einen sehr ausgeprägten und unverfälschten Geruchssinn, und so wurde bereits sehr früh viel Wert auf meine Meinung gelegt.“ So entwickelte sie schon in der Jugend ein Gespür für den Weinausbau, probiert die Weine mit ihrem Vater im Keller, hilft beim Abfüllen oder hält Weinproben.
Doch neben den Reben hat sie auch eine Leidenschaft für den Fußball. Schon als 8jährige startete sie in der E-Jugend als Mannschaftsspielerin und hat es mit der Damenmannschaft der SG Obermünstertal/Staufen bis in die Bezirksliga geschafft. Heute trainiert sie häufiger mit den Campus-Kickern in Geisenheim und wurde sogar Ehrenmitglied in der deutschen „Weinelf“, der Nationalmannschaft der Winzer.
Im Markgräflerland genießt Josefine lange Spaziergänge durch die Weinberge mit Golden Retriever-Mischling Jolie, die seit letztem Jahr zur Familie gehört. Wenn es die Zeit erlaubt, setzt sie sich im Elternhaus gerne ans Klavier und sie kann bei Filmmusik wie dem Soundtrack zu „Die fabelhafte Welt der Amelie“ wunderbar entspannen.
Zum Studiums für Weinbau und Oenologie ist sie 2014 nach Geisenheim in eine Wohngemeinschaft gezogen. Jetzt pausiert das Studium für ein Jahr, doch Josefine bleibt ihren Mitbewohnern erhalten, da sich „von dort aus viele Orte gut erreichen lassen.“ Beim Joggen am Rhein bekommt sie den Kopf frei, beim Kochen und Essen mit Kommilitonen darf über Wein gefachsimpelt werden. Am liebsten kocht Josefine Quiche und serviert dazu einen passenden Grauburgunder.
Wer Josefine begegnet, erfährt sie als vielseitig interessiert, weltoffen und charmant. Ihre Überzeugung, dass deutsche Winzer „grandiose Weine“ machen, soll sie nur als Deutsche Weinkönigin auf rund 200 Terminen weltweit weitergeben. „Am meisten freue ich mich darauf, die deutschen Winzer und ihre Weine besser kennen zu lernen und sie im Ausland vertreten zu dürfen“.