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Nobilé-Jahrgangssekt aus dem Markgräflerland

Bezirkskellerei Markgräflerland, Nobilé Rosé

(c) Bezirkskellerei Markgräferland

1952 wurde die Bezirkskellerei »Obere Markgrafschaft« gegründet und 1954 weihte man mit einem ersten Markgräfler Weinfest den Bau ein. Damals hatte man eine Kapazität von 1,2 Millionen Litern aus den Trauben von 115 Hektar Rebfläche, die es zu vermarkten galt. Inzwischen ist die Kellerkapazität auf stolze 20 Millionen Liter ausgebaut worden, was sie zum größten Erzeugerbetrieb im Markgräflerland macht, die durch eine Reihe von Fusionen mit anderen Winzergenossenschaften erreicht wurde. Nach wie vor spielt der auch in der Schweiz als Chasselas sehr beliebte Gutedel mit 36% die wichtigste Rolle vor dem Spätburgunder mit 32% und dem Müller-Thurgau mit 16%. 1972 hatte der damals 25-jährige Weingroßhandelskaufmann Gerhard Rüdlin die Leitung übernommen. Die damals vorhandene Rebfläche von 180 ha steigerte er bis zu seinem Ruhestand in diesem Jahr auf 685 ha von 1.110 Winzerfamilien. Im Juli übernahm sein Sohn Hagen die Stelle seines Vaters. Der 39-jährige Diplombetriebswirt war zuvor Vertriebsleiter im Weingut Franz Keller.

Die Reben stehen im Markgräflerland – einer Hügellandschaft zwischen Freiburg und Basel, die im Osten durch den Schwarzwald und im Westen durch die Niederungen der Rheinebene begrenzt wird. In dieser sonnenverwöhnten, durch sanfte Hanglagen geprägten Gegend, wachsen und gedeihen die Weine der Bezirkskellerei zwischen dem Grenzacher Hornfelsen bei Basel, einem ehemaligen Steinbruch, der im 18. Jahrhundert durch die Anlegung eines Weinbergs renaturiert wurde und dem Kirchhofener Batzenberg, mit 376 ha Deutschlands größtem geschlossenen Weinberg vor den Toren Freiburgs. Die Mönche des Klosters St. Gallen betrieben dort schon regen Weinbau und Markgraf Karl Friedrich brachte 1780 vom Genfer Sees den Gutedel in die Region.

Stolz ist man im Bezirkskeller auch auf die prickelnden Erzeugnisse. Mit der Linie Nobilé bietet man zu einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis ausgesprochen gelungenen Jahrgangssekt. Es war das erste eigene Projekt von Hagen Rüdlin, der Sektserie anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens ein komplett neues Gewand zu verleihen. Die drei Sektqualitäten Blanc, Rosé und Noir wurden mehrfach ausgezeichnet und treffen den Geschmack der Kundschaft. Der Nobilé Rosé 2014 trocken aus Spätburgunder, der zu den ältesten Kulturreben der Menschheit zählt und in Baden seit 1100 Jahren angebaut wird und zu den anspruchsvollsten Rotweinsorten überhaupt gehört. Die kurze Standzeit auf der Maische verleiht dem Sekt eine sehr schöne Lachsfarbe. Sowohl als Aperitiv zu genießen, wie zu geräuchertem Lachs oder Schalentieren, ideal auch zu Desserts mit Erdbeeren. Der Nobilé Blanc 2014 ist eine Cuveé aus verschiedenen Weißweinsorten, wobei mit über 80 % der Nobling, eine Neuzüchtung aus Gutedel und Silvaner, die nur im Markgräflerland angebaut wird, den Hauptbestandteil liefert. Der feinperlge Sekt mit lebhafter Säure ist dank des Noblings charmant-süffig mit einer gewissen Eleganz und einem erfrischenden Abgang. Der tiefrote Nobilé Noir 2012 wurde ausschließlich aus Regent gewonnen. Er hat einen kräftigen Charakter und Aromen von dunklen Beeren und Kirschen, eine milde Süße und einen etwas herben Abgang. Als Begleiter eignet er sich wie der Rosé. Mit dem neuen Etikett will die Bezirkskellerei eine jüngere, genussaffine Zielgruppe ansprechen.

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