UNESCO Weltkultur und Romanik rund um Naumburg
Der Naumburger Dom, UNESCO Weltkulturerbe
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Die Straße der Romanik
Mehr als 1,5 Millionen Besucher lockt die Straße der Romanik jedes Jahr nach Sachsen-Anhalt. Der von Bischof Thietmar von Merseburg begonnene Merseburger Dom gehört dabei zu den markantesten Bauten der hochmittelalterlich geprägten Kulturlandschaft an Saale und Unstrut.
Begleiten Sie uns auf einer Reise auf der Straße der Romanik von Zeitz und Naumburg im Süden bis hinauf nach Havelberg, Tangermünde und Breuster im Norden an der Elbe.
Dabei besuchen wir neben Kirchen und Klöstern alten Burgen und Schlösser, verkosten die Weine an Saale und Unstrut und probieren einige der sonderbarsten kulinarischen Spezialitäten Sachsen-Anhalts.
Thietmar von Merseburg
(c) Michael Ritter
THIETMAR VON MERSEBURG UND SEINE CHRONIK
Mehr als 1,5 Millionen Besucher lockt die Straße der Romanik jedes Jahr nach Sachsen-Anhalt. Der von Bischof Thietmar von Merseburg begonnene Merseburger Dom gehört dabei zu den markantesten Bauten der hochmittelalterlich geprägten Kulturlandschaft an Saale und Unstrut. |
Das malerische Dom-Schloss-Ensemble war der Lieblingsort einiger deutscher Kaiser und Könige. Anteil daran hatte sicherlich auch der einflussreiche Bischof, zu dessen 1000. Todestag jetzt eine Ausstellung öffnete, die noch bis zum 4. November 2018 zu sehen ist und die einen der Höhepunkte im Jubiläumsjahr „25 Jahre Straße der Romanik“ in Sachsen-Anhalt darstellt. |
Seite der Dietmar Chronik
EINE BILDREICHE SCHILDERUNG DER ZEIT
Bildreich versetzt er auch noch Jahrhunderte später die Leser zurück in seine Zeit. sowie bedeutende Personen. Für Historiker ist es ein Schatz von unermesslichem Wert. Das besondere an seinen Ausführungen ist die bildreiche Sprache. Durch sie fühlt sich der Leser in die Welt des Mittelalters zurückversetzt. Akribisch zeichnet er darin den Übergang von Slawen, Dänen, Polen, Böhmen und Ungarn zum Christentum auf und betonte dabei immer die Leistung der Ottonen von Otto I. bis und Heinrich II.. Während Otto I und Otto II schon vor seiner Geburt oder in seiner Kindheit starben, sah er dem 980 geborenen und schon dreijährig zum deutschen König gewählten Otto III sporadisch, während der Kontakt zum zwei Jahre älteren Heinrich II., der ihn 1009 zum Bischof von Merseburg ernannte, sehr viel enger war, der oft in Merseburg weilte. Ein Teil der Chronik des einflussreichen Herrschers, der im Bamberger Dom bestattet wurde und später vom Papst zusammen mit seiner Frau Kunigunde heiliggesprochen wurde, hat fast den Charakter einer Biografie. |
Auch für die Nachwelt ist Thietmars spannende Chronik, die durch Löschwasser beim alliierten Bombenangriff auf Dresden schwer gelitten hat, eine der wichtigsten Quellen zur Erforschung des Hohen Mittelalters. Sie ist jetzt zusammen mit anderen mittelalterlichen Zeugnissen im Merseburger Dom und der gegenüberliegenden Willi-Sitte-Galerie zu sehen. |
König Heinrich II. im Merseburger Dom
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MERSEBURGER SONDERAUSSTELLUNG ZU EHREN THIETMARS
Unter den insgesamt 125 Exponaten befinden sich eine Kaiserkrone, ein Elfenbeinring mit Jagddarstellung und ein wertvoller Weihwasserkübel aus dem Mailänder Dom, der als einer der 55 europäischen Leihgeber die Ausstellung erst möglich machte. In der heute zur Willi-Sitte-Galerie umgewandelten ehemaligen Domherrenkurie ist als Herzstück der Ausstellung das aus der Sächsischen Landesbibliothek ausgeliehene Original der zum Teil durch die Amerikaner zerstörten Chronik zu sehen. Dank Digitalisierung kann der Besucher auf einem Touchscreen-Monitor in der Chronik herumblättern. |
Merseburg war dank seiner frühen Geschichte geradezu prädestiniert als Zentrum der Romanikforschung. Spannend sind auch die Merseburger Zaubersprüche, zwei in alten Handschriften überlieferte althochdeutsche Sprüche aus heidnisch-germanischer Zeit, welche die Bibliothek des Domkapitels aufbewahrt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sie erstmals von Jacob Grimm herausgegeben und kommentiert. Der erste gilt als Lösezauber von Fesseln eines Gefangenen, der zweite als Heilungszauber eines verletzten Pferdefußes. |
Grabplatte für Rudolf von Schwaben
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SEHENSWERTER MERSEBURGER DOM
Doch auch außerhalb der Sonderausstellung ist der Merseburger Dom einen Besuch wert. Zauberhaft die Reste der um 1260 entstandenen Glasfenster über dem Westportal in der Vorhalle, die wie die meisten anderen Glasfenster des Doms bestens restauriert wurden, der monumentale Lettner und die schöne romanische Hallenkrypta. |
Es war ein politisches Statement, denn Heinrich IV. lag mit Papst und Kirche im Streit und hatte drei Jahre zuvor den Gang nach Canossa angetreten. Auch eine im Dom verwahrte mumifizierte Hand wird Rudolph zugeschrieben. |
Der Naumburger Dom, UNESCO Weltkulturerbe
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NAUMBURGER DOM - NEUES UNESCO WELTKULTURERBE
Rund 30 Kilometer südlich von Merseburg lockt Kulturfreunde im malerischen Weinbaugebiet Saale-Unstrut mit dem Naumburger Dom der neueste deutsche Zugang auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Anfang Juli hatte das Zittern der Antragsteller ein Ende und der Dom wurde im zweiten Anlauf aufgenommen. Da war die Freude groß bei der ehemaligen Hamburger Kultursenatorin Karin von Welck, die gerade zur Dechantin der Vereinigten Domstifter und zur Vorsitzenden des Fördervereins Welterbe ernannte wurde. |
Mit seiner Wegbegleiterin Klara gründete er für die Frauen den Orden der Klarissinnen. Europaweit breitete sich diese Armutsbewegung aus, teils - wie bei den Waldensern - gegen den erbitterten Widerstand Roms. Bei der jungen Elisabeth, die den Ränken und dem Prunk auf der Wartburg schon früh kritisch gegenüber stand, fiel dies auf fruchtbaren Boden, standen aber im krassen Widerspruch zu ihren Pflichten als Landgräfin. Trotzdem intensivierte sie ihren Einsatz für Arme und Kranke mit Unterstützung ihres Mannes und ihres Beichtvaters Konrad von Marburg. Auch in den Glasfenstern des Doms wird der jung verstorbenen Heiligen gedacht. |
Blick auf Freyburg
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NAUMBURG - QUARTIER FÜR BESUCH DER REGION
Naumburg und die malerischen Weinorte in der Umgebung bieten sich auch als Standquartier für einen Besuch in der Weinbauregion an. Unweit des Doms hat kürzlich hinter einer alten Fassade der neugebaute Gasthof Zufriedenheit eröffnet, der mit seinen Zimmern und den angebotenen Speisen und Weine seinem Namen alle Ehre macht, jedoch mit Zimmerpreisen um 155 Euro auch das teuerste Haus am Ort ist. Günstiger und trotz der verkehrsreichen Ringstraße ebenfalls angenehm und empfehlenswert ist der renovierte Neubau der Alten Schmiede. Wer mit dem Auto anreist, sollte einen der wenigen Parkplätze dazu buchen, denn die nahen öffentlichen Parkplätze am Ring sind mit gut überwachten Parkuhren ausgerüstet. |
Ein wenig außerhalb liegt direkt an der Saale und dem sie begleitenden Radweg das Hotel Zur Henne in einem hübschen alten renovierten Industriebau. Fast im Weinberg wohnt man im Hotel zum Rebstock im Ortsteil Roßbach. Auch hier sind es nur wenige Meter zum Saale-Radweg. Zwar bietet der Rebstock keine Küche an, doch wird man im Ort nicht verhungern. Winzerin Sandra Frölich vom Weingut Frölich-Hake bietet mit ihrem Gutsausschank neben den vorzüglichen Weinen auch kleine, weinbegleitende Speisen an. Näheres zum Wein und Genuss im Burgenland-Kreis. |
Japanischer Garten in Zeitz
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BESUCH IM LÄNDERDREIECK BEI ZEITZ
Während sich an Saale und Unstrut teils ein Weinberg an den anderen reiht, sehen wir auf der Fahrt nach Südosten in Richtung Zeitz keine einzige Rebe. Die Stadt an der Weißen Elster hat es nicht einfach, denn viele junge Menschen verlassen die Stadt. An manchen Stellen erinnert es bei der Durchfahrt an Naumburg kurz nach der Wende: alte Kriegsschäden, mit Brettern verrammelte Häuser mit bröckelnden Fassaden, in deren verrotteten Winkeln sich kleine Bäume angesiedelt haben. Fast eine Location für einen Endzeitfilm. Über die Hälfte der Bewohner sind seit der Wende abgewandert oder gestorben. |
Für Spaziergänge durch die Themengärten mit großen Frühlings- und Sommerblumenbeeten, den Rossner-Park oder den verspielten Lustgarten hat man damit ein abwechslungsreiches Erholungsgebiet geschaffen. Darunter ein zauberhafter Japanischer Garten, der Raum für Ruhe und Entspannung bietet. Für Konzerte und Feste entstand eine Open-Air-Bühne am Johannisteich und ein Tiergehege macht den Park auch für junge Besucher attraktiv. |
Arche Nebra
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DIE HIMMELSSCHEIBE VON NEBRA
Einen Sprung in die Vergangenheit machen wir am kommenden Tag beim Besuch der Himmelsscheibe von Nebra, der vor 3.600 Jahren entstandenen weltweit ältesten bekannten Darstellung des Kosmos. Die runde Bronzescheibe in Größe einer LP zeigt Sonne, Mond und insgesamt 32 goldene Sterne. In sieben davon erkennen Astronomen die Plejaden. Später zugefügte en Horizontbögen und eine „Sonnenbarke“ runden den Fund ab, der 1999 bei einer Raubgrabung bei Nebra ans Tageslicht kam und 2002 nach einem krimireifen Scheinankauf in der Schweiz aufgedeckt wurde. |
Während das Original im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle ruht, hat man 2007 mit der Arche Nebra ein spannendes Besucherzentrum in der Nähe des Fundorts eröffnet, in dem multimedial und zum Anfassen Geschichte greifbar gemacht wird. Nicht verpassen sollte man dabei die alle halbe Stunden angebotene Planetariumsshow, die eine virtuelle Reise in die Bronzezeit ermöglicht. Im hübschen Waldschlösschen Wangen unterhalb der Arche kann man gut essen und in den renovierten 3-Sterne-Hotel auch gut übernachten. |
Schloss Goseck
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GOSECK - HIMMELSBEOBACHTUNG LEBENDIGEs MITTELALter
Hoch über dem Saaleradweg liegt Schloss Goseck. So zauberhaft es von unten ausschaut, das kleine Stück bergauf ist schweißtreibend und viele Radler freuen sich, dann in der Schlossschenke ein kühles Getränk und eventuell ein Essen vorgesetzt zu bekommen. |
Nach verschiedenen Adeligen ist das Schloss seit 1997 Eigentum einer Stiftung du Sitz des „Europäische Musik- und Kulturzentrum Schloss Goseck“. |
Neuenburg
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ZU GAST AUS DER NEUENBURG
Mächtiger als Goseck ist das bereits erwähnte Schloss Neuenburg oberhalb von Freyburg, dessen Gebiet um 1100 durch die Heirat mit der Witwe des ermordeten Pfalzgrafen Friedrich III. von Goseck an Graf Ludwig dem Springer kam und auf dem er wenig später die machtvolle Anlage errichtete, die vom herrschaftlichen Anspruch ihrer Besitzer zeugt. Mit ihrem Aufsteige als Ludowinger wurden sie zu einem der mächtigsten Fürstengeschlechter im Hohen Mittelalter, die im Investiturstreit klare Position gegen die salischen Kaiser ergriffen. Wie viele andere Bauten verwahrloste auch die Neuenburg in DDR-Zeiten und ging erst 1997 in Eigentum der Stiftung Schlösser, Burgen und Gärten des Landes Sachsen-Anhalt über, die sich jetzt um deren Erhaltung kümmert. |
Eine langwierige und teure Aufgabe, die bis heute nicht abgeschlossen ist. Nach einem eingeschossigen Saalbau wurde später ein dreischiffiges, zweijochiges Obergeschoss mit einer kleinen Fußbodenöffnung für den nötigen Hör- und Blickkontakt zur Kapelle im Untergeschoss aufgesetzt, über den das Landgrafenpaar am Gottesdienst in der unteren Leutekapelle beiwohnen konnte. Später wurde diese zur Zeit der Heiligen Elisabeth, die 1224/25 auf der Neuenburg weilte mit einem Kreuzgratgewölbe und einem Bündelpfeiler eleganter ausgestattet, sicherlich nicht im Sinn der wohltätigen Herrscherin. |
Krypta Kloster Memleben
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MEMLEBEN STERBEORT DER OTTONEN
Idyllisch im Weinbaugebiet liegt am Unstrut-Radweg Kloster und Kaiserpfalz Memleben. Es war der Aufenthalts- und Sterbeort König Heinrichs I. und auch Kaiser Otto der Große starb am Ort des alten Bendiktinerklosters. Auch heute noch als Ruine ist es ein atemberaubendes, architektonisches Zeugnis mittelalterlicher Klosterbaukunst. Dank der Grabungen konnte der Grundriss der monumentalen Kirche aus dem 10. Jahrhundert rekonstruiert werden. Man hat sie durch eine Pflasterung sichtbar gemacht. Heute steht noch die Ruine der zweiten Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert mit ihrem malerischen Klostergarten. Die sehr gut erhaltene spätromanische Krypta übt auf die Besucher eine eigenartige spirituelle Anziehungskraft aus. Durch ihre Partnerschaft mit Anselm Grün singen dort im Rahmen des „Belebten Klosters“ gelegentlich Benediktiner ihre Psalmen und laden die Besucher zur Teilnahme an den Stundengebeten ein. |
Bis zum 15. Oktober ist die Ausstellung Wissen und Macht über den Heiligen Benedikt und die Ottonen zu sehen. Neben Benedikt ist darin auch der Mönch Heimerad sowie Kaiser Otto II. mit Gattin Theophanu vertreten. Die Ausstellung erzählt von der Ankunft des Benediktinerordens im Unstruttal und von den Impulsen für die Region. |
Grundriss Klosterkirche Memleben aus dem 10. Jh.
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