Zu Gast in den USA, Kanada und den Andenstaaten

Trotz Trump & Co einen Besuch wert

Maryland Seitenwege

Im amerikanischen Bundesstaat Maryland haben Spezialisten für Umwelt-Design 34 Touren zusammen gestellt, die reizvolle Nebenstraßen einbeziehen und nicht nur nach Regionen, sondern auch nach Interessensgebieten unterteilt sind. Sie zeichnen sich aus durch exakte Angaben hinsichtlich Fahrzeit und Streckenlänge, übersichtlicher Routenbeschreibung, Straßenkarten, Stopps mit Insider-Tipps und kurze Zusammenfassungen zur Historie und Besonderheiten der jeweiligen Counties, die der Gast durchquert. Die „Sidetracks“ führen durchs frühe Amerika, durch malerische Naturlandschaften, in verträumte Städtchen und zu den Anfängen der Industrie.

Indianerpfad vom Strand zur Bucht

Der „Beach to Bay Indian Trail“ in Marylands Eastern Shore-Region folgt den Spuren der Algonquin-Indianer, die einst in diesem Gebiet jagten und ihre Stammestreffen abhielten. Sie wanderten und ritten auf Pfaden, die später von den Siedlern genutzt und zu befahrbaren Wegen ausgebaut wurden, und reisten auf den zahlreichen Flüssen in der Nähe der Chesapeake Bay. Die Route ist 55 Meilen lang, die reine Fahrzeit beträgt zwei Stunden. Beginn ist in Assateague Island National Seashore. Zu den Höhepunkten gehört das Städtchen Berlin, das im 19. Jahrhundert rund um die Taverne „Burley Inn“ entstand.Meilen durch die reizvollen Counties St. Mary’s und Charles. Drei Stunden sind für die Fahrt veranschlagt, die restliche Zeit des Tages für empfohlene Stopps und Besichtigungen, darunter zahlreiche Kirchen und Landhäuser

Wo Siedler die religiöse Freiheit hoch hielten

Die Wurzeln des Bundesstaats Maryland liegen im County St. Mary und reichen zurück ins Jahr 1634, als 140 englische Siedler eine neue Kolonie gründeten mit religiöser Freiheit als oberster Maxime. So führt die „Religious Freedom Tour“ durchs Land.

Kohle-Tour: Zechen und Bergarbeiter-Siedlungen

Die Kohlenförderung in Maryland in der Mitte des 19. Jahrhunderts steht im Brennpunkt der „Coal Heritage Tour“. Sie erstreckt sich über 54 Meilen und führt auf Nebenstraßen zu Bergarbeiter-Siedlungen samt Zechen und zeigt Wege zu Wasser und zu Land auf, über die das begehrte Brennmaterial einst befördert wurde. Das Gebiet der Countys Allegany und Garrett war über 100 Jahre lang Schauplatz einer florierenden Kohle-Industrie. Zahlreiche Museen halten die Kohle-Ära lebendig.

An einem Fluss namens Schießpulver

Ein Fluss und die gute, fruchtbare Erde Marylands in den heutigen Counties Baltimore und Hartford veranlassten um 1700 zahlreiche Siedler, sich in diesem Gebiet nieder zu lassen. Dass sie ihr neues Land verteidigen mussten, zeigt der dort verbreitete Name „Gunpowder“. „Gunpowder River“ heißt der lebensspendende Fluss, „Big Gundpowder Falls“ heißen die Wasserfälle, „Gunpowder Falls State Park“ der Naturpark entlang des Flusses. Hier im „Schießpulver“-Land ist der Geist der Pioniere lebendig, die Natur über weite Strecken unberührt. Die exakte Routenbeschreibung folgt einer Seitenstraße, die sich von einem grünen Tal hinauf windet in ein felsiges Gelände und zu einem großen Frischwasserreservoir führt, an dessen Damm Kaskaden donnernd in die Tiefe stürzen. Der Gast trifft auf Kirchen, alte Farmgebäude und Herrenhäuser mit den Überresten von Sklavenquartieren.

Ausführliche Informationen zu „Maryland Scenic Byways“ gibt es im Internet.

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