Ratschläge für Musik & Oper

Salzburger Ess-Spiele

Salzburg

(c) Salzburg Tourismus

Wohin zum Dinieren, lautet nur eine von vielen Fragen, die man sich während der Salzburger Festspiele stellt. Sie ist aber eine sehr wichtige, deshalb haben wir die Stadt einmal kulinarisch zusammengefasst.

Kunst und gutes Essen

Jedermann Salzburger Festspiele

(c) Salzburger Festspiele

Kunst „nicht als Luxusmittel für die Reichen und Saturierten, sondern als Lebensmittel für die Bedürftigen“. So formulierte Max Reinhardt vor fast 100 Jahren seine Ideen im Vorfeld der Salzburger Festspiele. Noch immer ist der Jedermann, mit dem er diese 1920 gründete, Markenzeichen des sechswöchigen Schauspiel-, Opern und Konzert-Reigens in der Domstadt an der Salzach. Auch in diesem Sommer steht neben der Neueinstudierung der Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart wieder ein hochkarätiges Angebot auf dem Programm.

Wer als Festspielbesucher kulinarisch kurze Wege bevorzugt, findet schräg gegenüber mit dem Goldenen Hirsch ein Traditionshaus, in dem sich nach Premieren die High-Society ein Stelldichein gibt. Für einen Tisch lohnt sich dann ein guter Draht zum Restaurantleiter. Wenn die Bühnenstars erscheinen, gibt᾽s oft Standing Ovations. Legendär sind Gerichte wie das ausgelöste Backhendl mit Rahm-Gurkensalat oder das Wiener Schnitzel.

Um beim Traditionellen zu bleiben, lohnt auch die Fahrt in den Südosten der Stadt zum Schloss Aigen. Berühmt ist der gemütliche Gasthof mit dem Herrgottswinkel vor allem für seine Rindfleischküche. Da nicht jeder Gast alpenländische Feinheiten wie Scherzl, Kavalierspitz oder Mageres Meisl kennt, hat man auf der Karte die Gerichte rund ums Biorind platziert. Die „Wiener Melange“ vereint vier der im Kupferkessel gegarten Spezialitäten. Seit 2014 ist Martin Klein unter dem Patronat von Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann für das avantgardistische Ikarus im Hangar-7 am Flughafen verantwortlich. Vor dem gebürtigen Straßburger hatte sein Vorgänger Roland Trettl schon für ein spannendes Programm gesorgt.

Normalerweise gastiert dort über das Jahr jeden Monat ein anderer internationaler Spitzenkoch und fordert Anpassung und Zusammenarbeit von der Mannschaft. Auch hier brachte die Corona-Pandemie ihre Einschränkungen. Im Januar 2022 haben die beiden Schweden Daniel Höglander und Niclas Jönssont das Ruder übernommen. Ihre gastronomischen Sporen haben sie sich in einigen der besten Restaurants der schwedischen Hauptstadt Stockholm verdient, bevor sie im Jahr 2015 ihr eigenes Restaurant Aloe am Stadtrand eröffneten und dafür drei Jahre später mit dem ersten ud 2020 mit dem zweiten Michelin-Stern belohnt wurden und jetzt am dritten Stern arbeiten. Wer im Sommer als Gastkoch aufkochen wird, wird noch nicht verraten. Aber auch weiterhin gehen mit Sternen und Auszeichnungen gewisse Annahmen und Erwartungen einher, wenn Klein und die Gastlöche den Festspielbesuchern zeigen, wie sie aus den Erfahrungen rund um den Globus einen eigenen Stil auf höchstem Niveau entwickeln. Service und Wein sind ohnehin das ganze Jahr über so gut wie perfekt.

Freunde moderner Kunst zieht es ins Museum der Moderne auf den Mönchsberg. Der Südtiroler Designer Matteo Thun drückte dem Restaurant M32 mit 390 von der Decke hängenden Hirschgeweihen seinen Stempel auf. Auch wer nicht essen möchte – der Blick über die Stadt ist einzigartig. Auf der Speisekarte steht „mediterrane
Küche mit Bodenhaftung“. Dafür werden Zutaten der Region mit Ingredienzen rund ums Mittelmeer kombiniert.

Mit Salzburger Nockerln kann man den Abend ausklingen lassen und sich dabei an deren Erfinderin Salome Alt erinnern. Die Mätresse von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau schenkte dem Kirchenfürst nicht nur 15 Kinder, sondern der Domstadt ihr berühmtestes Dessert. (c) MR


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