Gibert, Tödliche Hetze
Gibert, Tödliche Hetze
(c) Gmeiner
Bedauerlicherweise hatte In Nordhessen lebende Matthias P. Gibert im vergangenen Jahr ein sehr erschütterndes Vorbild für seine neues Buch: Die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Der CDU-Politiker wurde auf dem Höhepunkt der europäischen Flüchtlingskrise im Jahr 2015 durch sein Engagement für Flüchtlinge und seinen Widerspruch gegen Pegida-Anhänger deutschlandweit bekannt und erhielt zahlreiche Hassmails von Reichsbürgern und anderen Anhängern des Nationalsozialistischen Untergrunds. Seine auf einer Bürgerversammlung über den Bau geplanter Flüchtlingsunterkünfte gemachte Äußerung „Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen“ brachte ihm Gegner bis tief im bürgerlichen Lager ein und setzte ihn weit nach oben in der Feindesliste der Rechtsradikalen, nachdem auch ehemalige Parteiangehörige wie die AfD-nahe Erika Steinbach öffentlich gegen ihn hetzten. Alles gipfelte in der Ermordung Lübckes am 2. Juni 2019, die jetzt durch einen Prozess gegen die Tatverdächtigen Rechtsextremisten aufgeklärt werden soll. |
In Kassel bekriegen sich Rechts- und Linksradikale, was die Strafverfolgung vor große Herausforderungen stellt. Im Hochsommer 2020 spitzen sich die Ereignisse zu. Einem Brandanschlag auf eine linke Zeitung mit zwei toten Journalisten folgen mehrere brutale und tödliche Anschläge auf Mitglieder der nordhessischen Neonaziszene. Die Kassler Kommissare Thilo Hain und Pia Ritter ermitteln mit Hochdruck und verlegen ihre Suche nach dem Täter ins Netz. Mithilfe der Cyperabteilung kommen sie schließlich auf die entscheidende Spur, die in einen Showdown mündet. Dem Autor gelingt dabei ein realistisch anmutendes Szenario, dass die Gefahr der radikalisierten Szene in Deutschland spürbar macht. Erst sterben zwei Menschen bei einem Brandanschlag auf eine linke Szenezeitung, dann gibt es mehrere brutale Anschläge auf Mitglieder der Neonaziszene. Die Kommissare Thilo Hain und Pia Ritter finden kaum Ermittlungsansätze. Die Menschen schweigen. Aus Angst? |
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