Tuttofood in Mailand
Olivenölverkostung auf der Tuttofood
(c) Michael Ritter
Schon zum siebten Mal findet vom 6. bis 9. Mai 2019 in Mailand die im zweijährlichen Turnus stattfindende Messe TUTTOFOOD statt, die Entscheidungsträger aus der Welt der Ernährungswirtschaft in die norditalienische Wirtschaftsmetropole ruft. Die internationale Plattform für hochwertige Agrar- und Lebensmittel will dabei Synergien schaffen. Die Messe vereint das Best oft he Best des italienischen Know-hows und bietet Interessenten aus aller Welt eine ideale Plattform miteinander in Kontakt zu kommen und sich auszutauschen. Doch nicht nur führende italienische Unternehmen präsentieren auf der Messe ihr Knowhow und ihre Produkte, mit Unternehmen als 32 Ländern ist TUTTOFOOD im Laufe der Jahre auch ein wichtiger internationaler Marktplatz geworden, auf dem unter anderem Unternehmen aus Spanien, Griechenland, Portugal, Großbritannien, China und den USA auf der eindrucksvollen Teilnehmerliste stehen. |
Neben der Präsentation von speziellen Delikatessen, Konserven, Nudel- und Milchprodukten, sowie Back und Süßwaren werden auch Fisch und Tiefkühlkost, sowie Fleisch- und Wurstwaren im Fokus der TUTTOFOOD stehen. |
Eröffnung der Mortadella-Ausstellung
(c) Michael Ritter
Wow – die Mortadella hat den Sprung ins Museum geschafft. Das Museum der Geschichte Bolognas war am 24. Oktober nicht nur der Ort für die Feier zu ihrem Festtag, sondern widmete der seit der Römerzeit bekannten Wurst sogar eine multimediale Ausstellung. Weiß und Rosa – das sind schon seit Jahrhunderten die Farben der norditalienischen Brühwurst. Weiß der Speck und Rosa das fein zerkleinerte und mit Salz, schwarzem Pfeffer, Myrtenbeeren und anderen Gewürzen gemischte Schweinefleisch. Aus dem alten Rom stammt auch ihr Name, der vom Lateinischen murtatum oder myrtatum herrührt, was so viel bedeutet wie „in Mörser fein zerkleinertes Fleisch“ oder „mit Myrtenbeeren gewürzt“. Von solcher mit Myrte gewürzter Wurst berichtete schon der Geschichtsschreiber Plinius der Ältere. Ein erstes Rezept für Mortadella lieferte im frühen 17. Jahrhundert der Agronom Vincenzo Tanara, in dem er genaue Details zu den Zutaten lieferte. Es ist im Rahmen der Ausstellung zu sehen und zeigt, dass damals die Mortadella noch einen sehr viel höheren Fettgehalt hatte als heute. |
Mit quietschbunten PR-Aktionen mit recht unbekannten Stars und Sternchen wird dabei versucht, den Verkauf im In- und Ausland in die Höhe zu treiben. |
Abendvesper in Bologna
(c) Michael Ritter
MORTADELLA EINST EIN TEURES VERGNÜGEN
Es wäre sonst schwierig, die Gelüste der Massen im In- und Ausland zu befriedigen. Einst war die feine Mortadella Bologna nur wenigen Edelleuten und reichen Bürgern vorbehalten, die sich eine so kostspielige Wurst auch leisten konnten. Alte Preislisten zeigen, dass der Preis für Mortadella dreieinhalbmal so hoch war wie für Parmaschinken. Damals wurden die Zutaten und der schwierige Herstellungsprozess durch erfahrene Metzger höher bewertet als die lange Reifung des Schinkens. Erst die einsetzende Industrialisierung machte ab dem 19. Jahrhundert den Verzehr der Mortadella demokratischer. Heute muss das Fleisch, das hauptsächlich aus der Schweineschulter stammt, nicht mehr mühsam im Mörser zerkleinert werden, sondern wird durch Platten mit immer feiner werdenden Löchern gedrückt und geschnitten. Die Löcher der letzten Platte haben einen Durchmesser von weniger als einen Millimeter. Noch immer ist das Panino mit Mortadella eine beliebte Brotzeit für Arbeiter. |
Inzwischen ist sie bei weitem nicht mehr so fettreich wie einst. Knapp 300 Kalorien haben 100 Gramm Mortadella, keine 40 pro Scheibe. |
Gläserne Manufaktur in FICO Eataly
(c) Michael Ritter
FICO EATALY ZUGUCKEN BEI DER PRODUKTION
Seit einiger Zeit betreibt das Konsortium im Freizeitpark FICO Eataly am Stadtrand von Bologna eine gläserne Manufaktur, in der Besucher durch die Fenster zusehen können, wie Mortadella Bologna hergestellt wird. Er kann sie dort auch zum Preis von 20 Euro pro Kilo kaufen oder für 5 Euro als Panino an der Mortadella Bar ordern. Bevor die Wurst in den Ofen wandert, wird sie erst einmal kunstvoll geschnürt. Bewohner der südlichen Regionen Italiens bevorzugen die Zugabe von Pistazien, was in der Region Bologna nicht der Tradition entspricht. Bei der Mortadella di Bologna wird auf Güte geachtet und für die Anbringung des Gütesiegels war die Wurstmachergilde zuständig, eine der ältesten Gilden Bolognas, deren Wappen ein Mörser mit Stößel schmückt. |
Eine 15 kg schwere Mortadella Bologna IGP braucht knapp einen Tag, eine kleine 1-Kilo-Wurst aus der industriellen Fertigung ist in etwa 8 Stunden reif. Zuvor hat der Abfüller den umgebenden Darm mit feinem Nägelchen perforiert. So bekommt die Mortadella Bologna ihr charakteristisches Aroma und die Weichheit. Wird sie zu schnell erhitzt, kann der Speck schmelzen und die Mortadella aus der Form geraten. Wenn alles richtig gelaufen ist, zeigt sich die Mortadella beim Anschneiden im gleichmäßigen leuchtenden Rosarot. |
Breite Wurstauswahl
(c) Michael Ritter
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