Bei uns wird in Europa und in Teilen der USA wird Zucker traditionell aus Zuckerrüben gewonnen, doch weltweit dominiert mit rund 70 Prozent der weltweiten Zuckerproduktion der tropische Anbau von Zuckerrohr.
Durch Pressen des Zuckerrohrs erhält man aus dem Mark Zuckersaft, der dann meist kristallisiert und raffiniert wird, um daraus Rohrzucker zu gewinnen, den man auch bei uns im Lebensmittelhandelt finden kann. Verzichtet man auf die Raffination, die nichts anderes als die Reinigung von Verunreinigungen ist und verkocht den Zuckersaft direkt, so erhält man daraus eine zähe Melasse, die in ihrer süd- uns mittelamerikanischen Heimat für das Brennen von Rum genutzt wird oder - in quadratische Formen gegossen - zu Panela getrocknet wird. So blieben Vitamine und Mineralstoffe erhalten.
Kolumbien gilt mit knapp 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr als Hauptproduzent, aber natürlich ist Panela unter allen möglichen Namen in allen tropischen Regionen verbreitet. Rund 350.000 Menschen verdienen allein in Kolumbien in den rund 20.000 Trapiches genannten Farmen ihr Geld. Kolumbien ist auch der Hauptnutzer von Panela. Jeder Kolumbianer verbraucht davon rund 100 Gramm pro Tag.
Zu solchen Mengen werden wir es in Deutschland wohl in absehbarer Zeit nicht bringen, aber die Frankfurterin Anna Elisabeth Segovia will mit ihrem 2016 gegründeten Unternehmen GUATAVITA Panela die natürliche Süße aus Kolumbien von Sachsenhausen aus auch in Deutschland bekannt machen. Annas Eltern stammen aus Kolumbien und haben ihr die Liebe zu dem Land, seinen Menschen seiner Kultur, seinen Traditionen und „Schätzen“ in die Wiege gelegt.
Mit GUATAVITA Panela möchte sie gerne neue Geschichten über das Land ihrer Vorfahren erzählen. Geschichten von Aufbruch, Entwicklung und Frieden, denn neben dem Kaffeeanbau stellt Panela die zweitgrößte Einkommensquelle für die ländliche Bevölkerung dar und sorgt sicherlich weit stärker für Nahrung und Frieden als der Anbau und die Herstellung von Drogen, der das Land oin den Abgrund zu reißen droht, denn seit über 40 Jahren sind Drogen dort ein Alltagsthema. Nach Marihuana in den 1960ern folgte später Kokain und Heroin und andere psychoaktive Rauschmittel.
Die 32-jährige möchte mit GUATAVITA de Colombia einen Beitrag zur friedlichen Entwicklung des Landes leisten und fragt sich, warum die Menschen in Deutschland nicht auch in den Genuss dieses Schatzes ihrer Heimat kommen sollen.
Vor knapp zwei Monaten konnte Anna in der Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ auch die Investoren begeistern, die ihrer Idee von der natürlichen, mineralstoffreichen Alternative zum herkömmlichen Industriezucker aus fairen und nachhaltigen Handel folgten, der auch die kolumbianischen Kleinbauern unterstützt und ihr einen Deal anboten. Benannt hat man Anna Produkt nach dem See in der kolumbianischen Legende von Eldorado. |
„Mir war es wichtig, einen Partner zu finden, mit dem ich langfristig meine Firma ausbauen kann“, sagt Anna und verließ sich auf ihr Bauchgefühl, als sie mit selbstgebackenen Karottenkuchen, Limonade und Panela pur schnell ein Angebot von der Unternehmerin Dagmar Wöhrl erhielt.
„GUATAVITA Panela hat Potenzial. Es ist eine Alternative zu herkömmlichem Industriezucker, der keinerlei Nährstoffe mehr enthält“, sagt die Investorin, der die Professionalität Annas und ihre kolumbianischen Wurzeln überzeugten.
„Dass Panela allen schmecken würde, davon war ich von Anfang an überzeugt“ freut sich Anna über ihr Produkt aus 100 Prozent natürlichem Zuckerrohrsaft aus den kolumbianischen Anden. Das naturbelassene Produkt enthält Vitamin B6 und Mineralien wie Eisen, Kalium, Magnesium, Zink und Calcium. Durch die Zusammenarbeit mit kolumbianischen Kleinbauern will sie nachhaltig zu einer besseren Lebenssituation in den Anbauregionen beitragen, da so viele Bauern damit den Lebensstandard ihrer Familie sichern können. Das Produkt ist nach EG-Öko-Verordnung biozertifiziert. Mit dem Produkt trifft Anna den Zahn der Zeit, denn der fruchtig-karamellige Geschmack ist sehr viel feiner als der des weißen Industriezuckers, da durch die schonende Verarbeitung die wichtigen Nährstoffe der Pflanze und ihres Saft erhalten bleiben.
Mit der früheren CSU-Politikerin Dagmar Wöhrl hat Anna eine starke Partnerin, die durch ihre politische Laufbahn sehr gut einschätzen kann, was ein direkter Handel mit Kleinbauern für ein Unternehmen bedeutet und welch positive Effekte dies in Kolumbien haben kann. Ihre Familie führt mit Dormero eine der am wachstumsstärksten Hotelgruppen Deutschlands. So kann sie Tausende Menschen auf einen Schlag erreichen, indem dort Desserts auf der Karte stehen, die mit GUATAVITA Panela zubereitet wurden. „Gemeinsam mit Anna arbeiten wir jetzt daran, GUATAVITA Panela zu einer starken Marke aufzubauen und auf dem Markt zu etablieren“, sagt sie. Anna konnte mittlerweile weitere kolumbianische Fincas für die Zusammenarbeit gewinnen und so die Produktion der natürlichen Süße erhöhen. In Zukunft will sie auch noch andere Produkte importieren und so das Sortiment Stück für Stück erweitern- Schon jetzt hilft ein Buch mit tollen Rezepten den Kunden dabei, wie vielseitig sie GUATAVITA Panela verwenden können.“
Wissenschaftler haben schon länger Alternativen zum Industriezucker untersucht. Wer nicht gerade Veganer ist, dem bietet Honig eine zwar ebenfalls kalorienreiche aber wesentlich gesündere Alternative. Auch dort sind viele wichtige Nährstoffe enthalten und wer beim Kauf darauf achtet, dass der Honig nicht um die ganze Welt gereist ist, sondern möglichst aus Deutschland stammt, tut Gutes für unser Klima. Veganer haben mit dem Sirup aus Zuckerrüben eine Art regionale Alternative von Panela, die ebenfalls gut fürs Klima ist. Doch was auch immer Sie verwenden, ob Zucker, Panela, Honig, Stevia oder Sirup. Achten Sie darauf, dass sie es in Maßen genießen. |