Höhere Essenspreise für Touristen
Aus einigen Ländern kennen wir diese Praxis bereits bei den Eintrittspreisen für Sehenswürdigkeiten, bei denen Einheimische manchmal deutlich weniger bezahlen müssen, als Gäste aus dem Ausland. Das finden wir ganz in Ordnung, denn die höheren Einnahmen sorgen oft dafür, dass diese Stätten gut gepflegt und unterhalten werden können, doch jetzt machten uns die Kollegen des Newsportals TravelNews auf eine Entwikclung aufmerksam, die man in Portugal beobachten konnte. Dort machen offenbar mehrere der traditionellen Restaurants im Zentrum der Hauptstadt Lissabon deutlich unterschiedliche Preise für Reisende und Einheimische. So bekommen die ausländische Gäste in der offiziellen und meist mehrsprachigen Speisekarten höhere Preise genannt als die portugiesischen Gäste in speziellen Menüs berichtete die portugiesische Zeitung «Expresso».
Dabei können die Preisunterschiede durchaus erheblich sein, wenn im historischen Stadtkern Baixa für einen einfachen Snack bei Ausländern 15 Euro aufgerufen werde, während Einheimische nur knapp 10 Euro für die vollständige Mahlzeit mit Getränk, Dessert und Kaffee zahlen müssen. Offen sprechen will man in den Gaststätten darüber nicht und gibt die günstigeren Preise leise unter der Hand bekannt oder mit einem Zwinkern und Nicken. Nicht immer sind die günstigeren Speiskarten gedruckt, aber wenn, dann findet sie der Kenner nur an einem unauffälligen oder versteckten Bereich im Inneren. Das ist zwar illegal, da die manipulierten Speisekarten darauf zielen, die ausländischen Gäste so weit wie möglich zu schröpfen und die Stammgäste aus dem Land nicht zu vergraulen. Der AHRESP, die portugiesische Version der Dehoga nimmt diese Praxis einer Diskriminierung der Ausländer nicht zur Kenntnis und will nichts davon wissen. Dort vertriitt man nach außen die Meinung, dass die Preise für alle Kunden gleich und «völlig transparent» ausgewiesen werden müssten.
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