Unsere Wellnesstipps

Wellness aus der Milch - Milchwell® im Allgäu

Die Milch machts

(c) Allgäuhotel Tanneck

Coffee Table Books nennt man Bildbände mit wenig Text und großen Bildern, die oft dekorativ auf Beistelltischen der High Society ausliegen. Eine Fahrt durchs Allgäu erinnert ans Blättern in einem solch prächtigen Bilderbuch, den die südlichste Mitte Deutschlands bietet ein wahres Füllhorn an traumhaften Bergen und Hügeln, saftigen Wiesen und majestätischen Wäldern, unterbrochen durch Bäche, Flüsse und Seen, die im Sommer zum Baden einladen. Und auf den Wiesen sieht und hört man dort oft Gruppen von braunen Kühen.

DAS ALLGÄUER BRAUNVIEH

Die Damen des Allgäuer Braunviehs sind echte Schönheiten in der Welt der Kühe. Man merkt ihnen an, dass sie ihre Freiheit zu schätzen wissen und die grünen Allgäuwiesen genießen. Im Juni machen sie sich zusammen auf den Weg auf die Bergweiden der umliegenden Almen und kommen im September gemeinsam wieder herunter ins Tal. Wenn alles gut gegangen ist und weder bei Mensch noch Tier tödliche Unfälle passiert sind, ist der Viehscheid, wie man den Almabtrieb im Allgäu nennt, ein Fest, das Einheimische und Gäste zusammen mit Musik und Tanz feiern. Die Bauern begleiten die Kühe in kurzen Lederhosen und dem mit einem Gamsbart geschmückten Filzhut und auch die Damen des Braunviehs lassen es sich nicht nehmen, sich mit Alpenrose, Latschenkiefer, Silberdistel und Seidenblumen zu schmücken. Wie in der deutschen Politik gibt es auch hier eine Anführerin:das Kranzrind, das besonders festlich mit einem Kranz geschmückt, die Gruppe von der Alm hinunter auf den Scheidplatz anführt, von wo aus sie dann mit ihren Besitzern auf die heimische Wiese ziehen. Man hört sie schon von Weiten, denn ihre Weideschellen bimmeln bei jeder Bewegung.

Es sind nicht nur die Kühe aus den Orten im Tal, die dann auf die Almen ziehen. Auch Bauern von weit her bringen Ihr Vieh zum Almauftrieb. Eine Art „Rinderlandverschickung“ , die den Kühen gut tut, ihre Lebenserwartung steigert und sie leistungsfähiger macht. Zusätzlich gibt es noch vom Staat eine Weideprämie, denn für die Bergweiden ist es wichtig, dass sie durch die Kühe kurz gehalten werden, um Unkraut zu vermeiden. Neben Milchkühen kommen auch die "Schumpen", die Jungrinder auf die Weide. Kaum eine Werbung für Bergkäse will auf solche Bilder verzichten.

Viehscheid im Allgäu

(c) Almpixel CC0 via Pixabay

DER BEGINN DER MILCHWIRTSCHAFT UND DES TOURISMUS

Dabei ist die Geschichte der Allgäuer Milchkühe noch gar nicht so alt. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein lebten die meisten Allgäuer vom Flachsanbau und der Weberei. Als dann in den USA die Baumwollverarbeitung mechanisiert wurde trieben billige Importe die Weber in wirtschaftliche Not. Zum Glück fand sich mit Carl Hirnbein ein Visionär, der die Käseproduktion ins Allgäu holte. Er gründete Molkereien und bot den Bergbauern mit Milchlieferverträgen eine neue Perspektive. „Vom blauen zum grünen Allgäu“ beschrieb der Dichter Peter Dörfler 100 Jahre später diese Zeit in seiner Allgäu-Trilogie, als die blauen Leinblüten peu a peu verschwanden und grünen mit Kräutern geschmückten Alpenwiesen Platz machten.

Hirnbein war auch ein Pionier, als er 1852 auf dem als „Wächter des Allgäu“ bekannten Grünten bei Sonthofen das Grüntenhaus erbaute –das erste Hotel der Allgäuer Alpen mit Rundumblick. Es existiert noch heute, allerdings nicht als komfortables Bürgerhotel, wie es sich Hirnbein vorgestellt hatte, sondern als einfaches Berggasthaus. Doch keine Sorge - in der Zwischenzeit sind viele andere Wohlfühlhotels dazugekommen.

Allgäuhotel Tanneck

(c) Allgäuhotel Tanneck

DAS ALLGÄUHOTEL TANNECK

Einen Logenplatz oberhalb des Naturdorfs Fischen bietet dabei das Allgäuhotel Tanneck seinen Gästen. Von Fischen aus sind es zwar nur ein paar Höhenmeter den Hang hinauf, doch als wir am Nachmittag eingecheckt und das Zimmer bezogen haben, konnten wir die Augen gar nicht mehr von dem sich öffnenden Alpenpanorama wenden. „Meine Großeltern bauten 1935 die Pension ´Haus Tanneck´ – in einer absoluten unverbaubaren Traumlage. Meine Eltern führten dann das Haus 40 Jahre lang bis 2006. Ich konnte mir gar nichts anderes vorstellen, als dieses wunderbare Haus eines Tages zu übernehmen“ sagt Hotelchefin Patricia Fischer-Schwegler voll Stolz, als wir sie am Abend beim Empfangscocktail treffen, mit dem wöchentlich die neuen Gäste willkommen geheißen und mit dem Haus vertraut gemacht werden.

Das ist gut so, denn es gibt dort viel zu erkunden. Zum Beispiel im Restaurant, wo Mittags ein Imbiß, am Nachmittag Kaffee, Tee und eine Auswahl leckerer Kuchen auf diejenigen warten, die früh von ihren Ausflügen zurückgekehrt sind und sie süß verführen. Verwöhnpension nennt man das im Tanneck und der Blick auf die Berge ist von der Terrasse des Restaurants nicht weniger verführerisch als zwei Etagen weiter oben im Zimmer.

Essen mit Panorama

(c) Allgäuhotel Tanneck

GOURMETKÜCHE UND EXZELLENTE WEINE

Überhaupt – die Verwöhnpension hat uns schon bei der Lektüre der Website des Hotels angesprochen, denn jeden Abend bereitet Küchenchef Roland Sollacher für die drei Restaurants des Hotels eine alpin geprägte Crossover-Küche zu. Für die Hausgäste steht dann ein appetitanregendes feines 5-Gang-Menü auf dem Speiseplan. Lokale Klassiker auf Spitzenniveau paaren sich dabei mit internationalen Delikatessen. „Variation vom Gunzesrieder Alpensaibling - Törtchen, Matjes Art und Confiert mit bunten Blattsalaten“ konkurrieren mit „Brüstchen von der Freilandente mit einer Soja-Chillisoße dazu Thaigemüse und duftiger Rosenreis“. Manchmal ist es gar nicht so leicht sich zu entscheiden, denn schon die Auswahl des Hauptgangs – ob Allgäuer Schmankerl wie „Schwäbischen Sauerbraten mit Preiselbeer- Balsamsoße, cremigen Wirsing und geschmälzten Spätzle“ oder internationaler „Auf der Haut gebratenes Filet vom Loup de mer mit Bouillabaisseschaum, Miesmuscheln, Orecchiette und Fenchelgemüse“ stellt den Gast am Morgen vor die Qual der Wahl - und dann gibt’s immer auch eine vegetarische Variante - und ein Milchwell®-Menü, auf das wir später noch zu sprechen kommen. Die Plätze direkt an den großen Fenstern übers Tal sind bei den Gästen besonders beliebt, doch auch in der Stube und dem Wintergarten schmeckt's vorzüglich. Küchenchef Sollacher stammt aus dem nahen Oberstdorf, wo er schon früh seiner Mutter Christel in der Küche ihres Gästehauses zusehen konnte. Seine Ambitionen führten Sollacher schon bald auf Wanderschaft durch die Welt und in die Sternegastronomie, von wo er dann mit neuen Ideen und Rezepten in die Heimat zurückkehrte.

Für Weinfreunde ein echter Hingucker und ein guter Grund hier seinen Urlaub zu verbringen ist die großartige Weinkarte. „Glücklicherweise hat mein Mann Thomas große Freude am Gastgebersein und ist noch dazu ein exzellenter Weinkenner“, hatte uns schon Patricia Fischer-Schwegler informiert und überlässt ihm gerne die persönlich zusammengestellte Weinkarte.

Thomas Fischer möchte seinen Gästen den Wein näher bringen und lädt dafür jeden Dienstag zur Weinverkostung in die urige Vinothek. Große Weine findet man auf der Karte, einen 2014er Bienenberg Chardonnay von Bernhard Huber, einer der fünf besten Chardonnays aus Deutschland. Gelesen und verarbeitet hatte ihn schon dessen Sohn Julian, nachdem der badische und sympathische Winzer im Juni 2014 viel zu früh starb. Mit 59 Euro steht er auf der Karte. Ein toller Preis, denn wenn man den Weißwein im Laden sucht, bekommt man ihn selten unter 45 Euro. Auch sonst hat Thomas Fischer gereifte Schätze der Crème de la Crème der Winzer in seinem Weinkeller und manches bekommt man dort günstiger als aktuell im Handel. Man merkt dabei die Begeisterung des Hoteliers für die Weine Italiens, die mit einigen eher ungewohnten Weinen vertreten sind, wie dem vollmundigen Aglianico del Vulture der Feudi di San Gregorio-Tochter Basilisco. Aber auch Klassiker wie der einst in der Schweiz unglaublich populäre Kalterer See präsentiert sich hier in erstklassiger Qualität der Bolzener Klosterkellerei Muri-Gris. Unser Tipp: Gönnen Sie sich doch ein Wochenende auf Milchwolke 7, mit Kräutermichbad und Partnermassage für 2, Candlelight-Dinner und romantischen Mondscheinbad im Panoramabad. Wenn Sie zum Dinner eine Flasche von Antinoris edlem 1997er Ornellaia ordern (125 Euro), ist der nicht nur billiger als der aktuelle 2014er im Handel, sondern Sie bekommen einen reifen komplexen Topwein, der noch immer an Qualität zulegt - ein echtes Schnäppchen.

Wärmestube

(c) Allgäuhotel Tanneck

MILCHWELL - PFLEGE UND WELLNESS AUS DER MILCH

Apropos Milchwell®. Dies war der eigentliche Grund unseres Aufenthalts, denn nur im Tanneck bekommt man die originale Milchwell®-Behandlungen. Seit Patricia Fischer-Schwegler und ihr Mann 2006 die Leitung des Hotel von ihren Eltern übernahmen, haben sie richtig Gas gegeben beim Aus- und Umbau. Mit der kontinuierlichen Erweiterung des Hotel-Spas haben sie ein echtes Highlight geschaffen. Neben beliebten asiatischen Anwendungen hatte sich die kreative Hotelchefin schnell auf die Suche nach einem lokalen Bezug gemacht. Womit wir wieder zum Anfang unserer Geschichte zurückkehren, denn bei ihren Recherchen stieß sie auf die positive Wirkung der Milch, die zum Wohlbefinden beiträgt. Was lag also näher, die im Allgäu traditionelle Milchwirtschaft einzubeziehen. In der Allgäuer Milch steckt die gesunde Kraft der Allgäuer Natur, die man rings um das Wellnesshotel vorfindet - mit der majestätischen Energie der Berge, der Vielfalt der bunten Kräuter und Blumen und der wilden Fröhlichkeit der Bergbäche.

Gesagt, getan kreierte sie 2008 aus Milch und Wellness ein ganzheitliches, natürliches Wohlfühlkonzept - das Milchwell®-Programm.

Schon 2010 brachte es ihr die begehrte „Wellness-Aphrodite“ des Magazins Top-Hotel ein. Mit Quark, Molke, Joghurt, Sahne, Honig, natürlichen Aromaöl und handverlesenen heimischen Kräutern der Allgäuer Kräuterfee Waltraud Bächle-Waibel verwöhnt das Spa-Team die Gäste mit erfrischenden und regenerativen Anwendungen. „Fusswölkchen“ nennt sich die Quark-Honig-Packung für die Füße mit Fußbad und Fußmassage, die nach einer Wanderung auf der Hörner-Panorama-Tour Linderung schafft. Den Ausgangspunkt an der Bergstation der Hörnerbahn erreicht man übrigens mit der im Hotelpreis inkludierten Karte für die Allgäuer Hörnerbahnen in wenigen Minuten. Noch mehr Entspannung für den ganzen Körper verschafft – je nach Jahreszeit – die Sommer- oder Winter-Milchwell®, bei der einer sanften Bürstenmassage des Körpers eine Aroma-Sahnepackung in der Schwebeliege und die abschließende Aromaöl-Verwöhnmassage von Kopf und Gesicht folgt. Mich-Wellness pur!

Infinity Pool mit Panorama

(c) Allgäuhotel Tanneck

POOLS UND SAUNADORF MIT AUSBLICK

Dabei ist die Hotelchefin auch bei der Planung des Ausbaus des Hotels sehr kreativ. Originell ist zum Beispiel die „Kuhstall“-Sauna im Saunadorf Alpinarium in der man bei 90° C in origineller und urgemütlicher Atmosphäre mit Überraschungseffekt ins Schwitzen kommt. Wir verstehen es gut, wenn einige der Gäste auf Ausflüge in die Umgebung verzichten und stattdessen den ganzen Tag gut umsorgt Wellness in Allgäu-Kulisse genießen. Ob innen im großen neuen Infinitypool oder außen im angenehm temperierten Sole-Whirlpool ist die Kombination aus Wellness und einzigartiger Bergkulisse überwältigend. In den angenehmen Ruheräumen mit Bergblick kann man ja auch mit den Augen durch die Bergwelt wandern und träumen.

Im Herbst und Winter, wenn die Tage kürzer werden und die Berge zunehmend von Schnee geschmückt sind, können wir nur ein Bad in der Panorama- Schwimmhalle empfehlen.

Die ist noch recht neu, aber schon 1963 hatten Patricia Fischer-Schweglers Groeßltern zukunftsorientiert gedacht und eines der ersten Allgäuer Hallenbäder gebaut. Jeden Freitag kann man es als Mondscheinbaden bei Kerzenlicht genießen, wenn unten im Tal langsam die Lichter an- und rund um die Gipfel am Abendhimmel die Sterne aufgehen. Doch auch tagsüber kann man sich gar nicht sattsehen an dem faszinierenden unverbauten Ausblick auf das Tal der Iller, die Allgäuer Hochalpen und Oberstdorf mit dem gut erschlossenen Nebelhorn. Schon wenn man am frühen Morgen gegen die Gegenstromanlage anschwimmt, zieht es einen direkt hinein in die Allgäuer Bergwelt.

Dachlounge des Tanneck am Abend

(c) Allgäuhotel Tanneck

GIPFELSTÜRMER UND KRIMINALISTEN - DIE THEMENZIMMER



Auch bei den Zimmern und Suiten hat sich Patrizia Fischer-Schwegler etwas einfallen lassen. Als Gast haben Sie die Wahl aus zwölf Kategorien. Das Allgäu ist auch Heimat Autorenduos Volker Klüpfel und Michael Kobr, die ihren Kommissar Kluftinger inzwischen schon in zehn Allgäu-Fällen ermitteln ließen. Was lag näher, als dem Trio aus Autoren und Kriminalist ein eigenes Zimmer, was sage ich, eine eigene Suite zu widmen. Auf 48 Quadratmetern hat der Gast genug Platz sich von den verarbeiteten Naturmaterialien wie knorrige Asteiche, kuschlige Stoffe am Lümmelsofa und dem Ohrensessel vor dem großen TV fesseln zu lassen. Vom großen Balkon für Allgäuer Gemütlichkeit hat man wie bei allen talseitig gelegenen Zimmern eine fantastische Sicht. Toll auch das geräumige Bad mit großer Dusche auf Flußkieselboden, Doppelwaschtisch und extra WC. Falls die TV-Geschmäcker unterschiedlich sind, von der gemütlichen Leseecke in Kluftis geliebtem Passatsitz kann man den Zweitfernseher nutzen. Als Patrizia Fischer-Schwegler sie anschrieb und ihnen eine Lesung im Hotel anbot, ließen die beiden Autoren sich nicht lange bitten und kamen im November zu Gast ins Tanneck.

Größer ist nur die Gipfelstürmer Suite mit ihren 70 Quadratmetern die nicht nur von der gemütlichen Panoramaliege im Fenster einen unbehinderten Blick vom Grünten bis hin zur Mädlegabel bietet. Gewidmet hat man sie Anderl Heckmair, dem Erstdurchsteiger der Eigen-Nordwand. Das Münchner Waisenkind kam durch eine Erholungsreise in die Schweiz auf den Geschmack und durchkletterte die verschiedensten extremen Bergwände.

„Bei meinen bergsteigerischen Unternehmungen hatte ich allzeit den Grundsatz: Es kommt nicht auf die Leistung, sondern auf das Erlebnis an.“ sagte der 2005 hochbetagt mit 98 Jahren verstorbene Bergsteiger. Wer ihn noch nicht kennt - seine Autobiografie steht in der kleinen Bibliothek der Suite zur Lektüre parat, wo die kuschelige Couchlandschaft für Gemütlichkeit sorgt. Viel Holz und Filz wurde verarbeitet und man wird sich schnell an den besonders hochwertigen Schlafkomfort der übergroßen Betten gewöhnen. Die riesige Dusche mit Wasserfalloptik ist auch hier ein echtes Highlight und gerade in der kalten Jahreszeit werden viele Gäste die Zeit zu zweit die private Physiotherm-Wellnesskabine genießen. Natürlich steht auch hier ein zweiter Fernseher bereit.

Doch auch die "normalen" Zimmer stehen den Suiten an Gemütlichkeit und Individualität in nichts nach. Wie wär's zum Beispiel mit einem Milchwell®-Zimmer? Altholz, Naturstein und kuschelige Stoffe in frischen Farben sorgen für großzügigen Schlafkomfort und vom Balkon hat man einen herrlichen Panoramablick übers Illertal. Als Spezialitäten hat Patrizia Fischer-Schwegler dort witzige Details wie Käskessel-Waschschüsseln und eine Kuhglockenbrause im Nassbereich installieren lassen. Lassen Sie sich überraschen und genießen Natur, Wellness, Wein und die gute Küche. (c) Michael Ritter

Gipfelstürmer Suite im Tanneck

(c) Allgäuhotel Tanneck

(c) Connaisseur & Gourmet 2021