Weingenuss in der Toskana

Weinlandschaft der Toskana

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Entspannung der COVID19-Lage

Italien ist eine der Lieblings-Destinationen deutscher Urlauber, gehört aber auch zu den europäischen Ländern, die am stärksten von der Corona-Pandemie getroffen sind. Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz dort landesweit bei 26,3 - und damit unter der kritischen Grenze von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner – weshalb das Auswärtige Amt jetzt seine seit November 2020 geltende Einstufung als Risikogebiet wieder aufgehoben hat. Zwar raten Fachleute vor unnötigen Reisen nach Italien ab, aber inzwischen können neben Geschäftsreisen auch touristische Reise wieder stattfinden, ohne allzu große Einschränkungen über sich ergehen lassen zu müssen.

Wer aus der EU nach Italien einreisen will, benötigt dafür einen negativen und maximal 48 Stunden alten PCR- oder Antigen-Corona-Test. Davon ausgenommen sind nur Kinder unter zwei Jahren. Auch vollständig Geimpfte und Genesene sind davon nicht ausgenommen. Für Besuche Südtirols ist bei der Einreise ist ein eigenes Formular auszufüllen. Bei der Rückkehr mit dem Flugzeug muss beim Check-in einen negativen Corona-Test vorgelegt werden, der als PCR-Test höchstens 72 Stunden und als Antigen-Schnelltest höchstens 48 Stunden alt sein darf.

Genesene und vollständig Geimpfte sind ebenso wie PKW- und Bahnreisende von dieser Testpflicht ausgenommen.

Wer mit dem PKW unterwegs ist, sollte das nächtliche Ausgehverbot beachten, das in manchen Regionen, die nicht als weiße Zonen gekennzeichnet sind, zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens auch für Autofahren und sogar auf Autobahnen gilt. Zu den weißen Zonen gelten derzeit nach Sardinien, Friaul-Julisch-Venetien und Molise auch Ligurien, Venetien, Umbrien und die Abruzzen. Dort gelten keine nächtlichen Ausgangssperren mehr und nur Masken- und Abstandspflicht. Zur eigenen Sicherheit empfiehlt man den Gebrauch der italienischen Corona-App „Immuni“.

Am 14. Juni werden auch die Lombardei, Latium, Piemont, Apulien, Emilia Romagna und Trient weiß, eine Woche später am 21. Juni fällt die Ausgangssperre in ganz Italien (außer dem Aosta-Tal), auch in der Toskana. Restaurants und Bars die Außengastronomie haben geöffnet und auch Museen und Ausstellungen sind wieder zugänglich.

Volterra

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Besuch in der Toskana - Volterra

Es bietet sich also an im gegen Ende Juni wieder einen Besuch in unserem Lieblingsland Italien zu planen. Ich erinnere mich noch gerne zurück an meine Studientage, die ich zum Teil vor Ort in der Toskana verbringen durfte. Von unserer Wohnung am Rande von Florenz luden an den Wochenenden immer wieder die Weingüter der Umgebung und die uralten historischen Städte mit ihrem reichen Kulturprogramm zum Besuch ein. Da an der Universität die Etrusker eines meiner Themen war, boten sich deren alte Siedlungen für einen Besuch an. Am schnellsten waren dabei zwei Städte in dem vor mehr als 2.500 Jahren so mächtigen Zwölfstädtebund zu erreichen: Arezzo und Volterra.

Besonders angetan hat mir das kleine 10.000 Einwohner-Städtchen Volterra, einst die älteste und größte Stadt der Etrusker, das mit seinem spektakulären landschaftlichen Umfeld als eine der schönsten Orte der Toskana gilt.

Seit der Bronzezeit bewohnt liegt die Stadt abgeschieden auf einem Bergrücken über dem Val di Cecina, umgeben von kargen, zerfurchten Hügeln, die seit Jahrhunderten vor sich hin erodieren und dabei in der Region Le Balze beeindruckende Steinformationen hervorbringen. Volterra ist schon seit Zeiten der Etrusker ein Zentrum der Alabasterverarbeitung. Während des Studiums lernte ich die schönen Urnen kennen, mit den fein bearbeiteten Deckeln, die das Leben der Toten nacherzählen und noch immer liebe ich mein Alabaster-Schachspiel, dass ich bei meinem ersten Besuch in einem der Handwerksländen des Orts kaufte.

Zu Zeiten der Etrusker war der Verteidigungsring um die Stadt mehr als sieben Kilometer lang und umfasste ein Gebiet mehr als viermal so groß wie das mittelalterliche Volterra, jedoch hatte man damals auch Felder und Tiergatter in den ummauerten Bereich. Noch heute findet man rund um die Stadt Reste dieser bis zu zwölf Meter hohen Stadtmauern.

Slow Food in der Toskana

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Slow Food in der Gefängnisküche

Die heutige Stadt wird beherrscht durch die ehemalige Festung Fortezza Medicea, die heute als Staatsgefängnis dient. Bei einer meiner Toskana-Reisen hatte ich auf der Insel Gorgona dessen Direktorin, die Juristin Maria Grazia Giampiccolo kennengelernt. Sie betreibt dort zusammen mit den Marchesi de‘ Frescobaldi einen kleinen Weinberg, der einen Teil der auf der Insel lebenden 70 Schwerverbrecher in den letzten Jahren ihrer Haft langsam an das normale Leben heranführen soll. Kaum viel größer als ein Hektar liegt er in einem vor starken Winden geschützten Bereich und ist überwiegend mit Vermentino und Ansonica bepflanzt, die dort unter streng ökologischen Kriterien zum feinen "Gorgona" gekeltert werden. Mit rund 2.700 Flaschen pro Jahr ist der 89 Euro teure Wein einer der Renner in der Gastronomie der Marchesi Frescobaldi und eine echte Rarität.

Auch in Volterra kümmert sich Maria Grazia Giampiccolo um Resozialisierungsmaßnahmen.

Als wir auf Gorgona zusammensaßen und den Wein und die kleinen Gerichte probierten, die von den Gefangenen gekocht wurden, erzählte sie mir von den mittelalterlichen Festen und Abendessen im Gefängnisrestaurant, die mehrmals Jährlich stattfinden und bei denen Gefängnisinsassen die externen Gäste bekochen und bewirten. Volterra ist ein Gefängnis für Schwerverbrecher wie Gorgona. Maria Grazia hat dort dem Gefängnisrestaurant zusammen mit Aktivisten der Slow Food Bewegung eine neue Ausrichtung gegeben. Wie bei Gesprächen mit den im Weingut arbeitenden Gefangen zeigt sich, dass die sinnvolle Arbeit an für die Natur wertvollen Produkten sich sehr positiv auf das Selbstwertgefühl der Gefangenen auswirkt. Viele der in dem Projekt beschäftigten Gefangenen fanden nach Ende ihrer Haft Platz in der Gastronomie. Die Plätze beim mehrfach jährlich stattfindenden Gefängnisdinner sind ebenso begeht wie der Wein. Gäste müssen sich rechtzeitig anmelden, denn ihre Personalien werden zuvor genaustens geprüft.

Villa Palagione

(c) Villa Palagione

Kochen, Sprache und Kultur Villa Palagione

Ein Vertrauter der Medici war der Graf Girolamo di Minucci, der die politischen und wirtschaftlichen Interessen der Großherzöge vertrat und sich gegen Ende des 16. Jahrhunderts anstelle der burgartigen Befestigung rund sieben Kilometer vor den Toren der Stadt eine prachtvolle Villa als Landsitz errichten ließ: die Villa Palagione. Nach zahlreichen Umbauten durch die Minucci und andere Familien aus Adel verwahrloste die Villa im letzten Jahrhundert, bis sie ein deutsch-italienischer Freundeskreis erwarb, restaurierte und seit Mitte der 90er Jahre dort ein Bildungszentrum im Verbund der Europäischen Bildungs- und Begegnungszentren betreibt, in dem Gäste bei Antonella Stillitano und ihrem Team ein- bis dreiwöchige Kurse in italienischer Sprache und Kultur, aber auch Alabaster-Workshops oder Kochkurse für die toskanische Küche buchen können.

Santo Stefano die Sessanio

Santo Stefano di Sessanio 2013 by-RaBoe 007

Neue Toskana-Bewohner aus dem Ausland

Der Zauber der Toskana wirkt nach wie vor. Der Trend erinnert etwas an einige Regionen in Deutschland. Während viele Italiener wegen der Arbeit in die Städte ziehen, übernehmen Ausländer die meist ruinösen Gebäude, die sie inmitten von Zypressen und sanften Hügeln zurücklassen. Meist sind es einzelne Häuser, die von Menschen meist aus dem Norden Europas gekauft und liebevoll restauriert werden. Manche davon aus dem Besitz alter Adelsfamilien, die im vergangenen Jahrhundert durch das Ende der Mezzadria, der Halbpacht, ihre Pächter verloren.

Bei der Halbpacht stellte der Grundeigentümer neben dem Boden auch Arbeitsgeräte und Saatgut und berechnete als Pachtzins meist einen Anteil des Ertrags berechnet. Bei dem nicht sehr zukunftsfähigen Pachtsystem gerieten in schlechten Jahren die Pächter durch Verschuldung oft in Abhängigkeit von den Eigentümern, aber ihre Gebäude verfielen. So verscherbelte mancher Aristokrat peu a peu seinen Besitz und ganze verfallene Dörfer wechselten im Laufe der letzten Jahrzehnte ihre Eigentümer. In manchen Gemeinden ist so inzwischen jeder dritte Dorfbewohner ein Ausländer. Oftmals sind es ausgesprochene Italien-Freaks, die ihre Pläne voller Energie umsetzten und andere mitzogen. Das erste dieser Dörfer, an das ich mich von einem Besuch vor Jahren erinnere, ist Borgo San Felice in Castelnuovo Berardenga. Heute gehört das restaurierte Dorf mit seinem erstklassigen Chianti Classico-Weingut und dem Gourmetrestaurant dem Allianz-Konzern. Auch die TUI kaufte 2007 das Toskana-Dorf Castefalfi, renovierte die 26 Gebäude und baute für hunderte von Millionen eine luxuriöse Infrastruktur mit Golfplatz, Weinverkostung und Osteria rundherum. Inzwischen zwingt wohl auch die Pandemie den Reisekonzern zu einer Konzentration auf das Wesentliche, wozu wohl nicht die Hotel-Immobilien zählen, und einen Verkauf.

Alberghi Diffusi, nennt man solche seit den 1980er Jahren entstandene Anlagen in Italien, was übertragen „ausgedehntes Hotel“ bedeutet und es gibt inzwischen rund 100 davon, die auch von Italienern betrieben werden. Als ich vor Jahren eine Recherchereise zum Safran aus Abruzzen machte und dabei das Campo Imperatore, ein Hochplateau unterhalb des Gran Sasso besuchte, fand ich ein Zimmer im Sextantio im zauberhaften darunter liegenden Örtchen Santo Stefano di Sessanio. Dort hatte Daniele Kihlgren vor gut 20 Jahren auf einer Tour mit dem Motorrad Station gemacht. Sein Vorname ist Italienisch und stammt von seiner Mutter, der aus Norditalien stammenden Erbin einer Zementdynastie, der Nachname von seinem Vater einem wohlhabenden schwedischen Zellulosehändler mit Faible für Italien. Damals lebten kaum noch 70 Menschen in dem entlegenen Bergdorf, das ihm gefiel und in dem die Zeit seit einem guten Jahrhundert stillgestanden zu sein schien. Arbeit gab es nicht und im Winter ist der kleine Ort so gut wie abgeschieden von der Welt. Mit dem modern eingestellten Bürgermeister einigte er sich auf den Kauf des halben Dorfs für einen Spottpreis, dennoch hielten ihn nicht nur viele der dort lebenden Menschen für einen Spinner. Doch der junge Erbe hatte nicht nur das Geld für den Kauf des Ortes, sondern auch für die behutsame Restaurierung und komfortable Möblierung mit Mobiliar, das in die Zeit passt und dennoch eine gewisse Kargheit verströmt. Inzwischen ist sein Sextantio das international wohl bekannteste albergo diffuso Italiens, da es Kihlgren um die Bewahrung von Formen, Traditionen, Wissen und Handwerk ging. Und es rentiert sich zwischenzeitlich mit passendem gastronomischem Angebot auch ökonomisch.

Weingut MonteRosola

(c) MonteRosola

Das Weingut MonteRosola

Für Daniele war Wein nicht der Auslöser für sein Immobilien-Geschäft, wie für seinen Halb-Landsmann Bengt Thomaeus. Der Schwede kam vor einigen Jahren in die Toskana und war begeistert vom 1999 gegründeten Weingut, das bis dahin einer deutschen Familie gehörte, die das Farmhaus La Rosola renoviert hatte und auf dem sich schließlich unter dem Namen MonteRosola etablierenden Anwesen Wein produzierte.

Als die Familie Thomaeus die 25 Hektar Weinberge mit ihren eingestreuten Olivenhainen, Wäldchen und Weizenfeldern 2013 kaufte und zwei Jahre später sein ehrgeiziges Vorhaben in die Tat umsetzte, traditionelle handwerkliche Weinherstellung mit modernster Technologie und State-of-the-Art-Erfahrungen zu verbinden, konnte sich das Ergebnis sehen lassen: eine neue 5-geschossige Kantine, ein moderner Weinkeller und ein großes Besucherzentrum, die sich mit ihrer massigen aber eleganten Steinfassade und dem großen steinernen Innenhof an eine kleine Burganlage erinnern. Einige der originalen Teile des Weinguts reichen zurück in die Renaissance. Nach und nach stellte Thomaeus die gesamte Produktion im Weinberg und im Keller auf organischen Weinbau um.

Das Weingut liegt nur ein paar Kilometer von der erwähnten Villa Palagione entfernt und das dortige Terroir bietet selbst für die Toskana in den oft staubtrockenen Sommermonaten eine einzigartige kühle Meeresbrise vom nahen Meer, die den Trauben Frische verleiht, wie man sie sonst in der Toskana - außer der Maremma oder Bolgheri - nur schwer findet. Der nährstoffreiche Boden verdankt seine Gaben den traditionellen schonenden und natürlichen Anbaumethoden.

Bengt Thomaeus Vorstellung war, das Weingut für Besucher zu öffnen, die – außer in Corona-Zeiten – kenntnisreich und genussbegierig auf Weintouren Mittelitalien bereisen und ihnen das Weinerlebnis vor Ort so angenehm wie möglich zu gestalten.

Der 2019 in die Tat umgesetzte Plan wurde 2020 erst einmal durch die Corona-Pandemie ausgebremst – wie so viele an Besucher ausgerichtete Aktivitäten in Italien und an anderen Stellen der Welt, die vom Virus nach wie vor fest umklammert werden. Doch mit der Öffnung der Toskana hin zur weißen Zone zeigt sich auch für Bent Thomaeus und seine Familie ein Silberstreifen am nahen Horizont.

Bisher konnten Freunde der Weine von MonteRosola diese nur am heimischen Kamin oder auf der Terrasse genießen, durften aber nicht zu geplanten offiziellen Eröffnung kommen. Die in den Frühjahrs- und Sommermonaten des vergangenen Jahres geplante Vorstellung des attraktiv gelegenen Weinguts bei Journalisten, Reiseveranstaltern und Veranstaltungsagenturen fiel leider ins Wasser, denn nur wenige wagten durch Ansteckungsgefahr und mögliche Quarantäne-Anordnungen eine Reise in die Toskana und blieben – egal ob aus Schweden, der Schweiz oder Deutschland - lieber im eigenen Land. Manchen Reiseveranstalter und Veranstaltungsplaner, mit denen er rechnete, hat die Pandemie das Geschäft verhagelt und nicht alle werden die Einbußen überleben. So blieben auch für MonteRosola die Buchungen von privaten Weintouren, Verkostungen und Hochzeiten meist nur Wünsche, denen man mal für mal eine Absage erteilen musste. Jetzt ist die Hoffnung auf ein arbeitsreiches Jahr 2021 riesig.

„Wenn die das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade draus“ sagte sich Thomaeus und hat sein Weingut auch während der Pandemie zu einem Highlight der Gegend um Volterra ausgebaut. Neben preisgekrönten Rot- und Weißweinen, die herrlich zu der idyllischen Umgebung passen, ist das Weingut selbst ein Hingucker mit seiner romantischen Lage auf dem Hügel. Die massive Steinfassade ist in der ländlichen Landschaft schon von weitem zu sehen und weckt die Neugier der Besucher.

Die Familie Thomaeus

(c) MonteRosola

Gut zu erreichen

Volterra und das Weingut sind auf den malerischen Sträßchen von Florenz, Siena und Pisa schnell zu erreichen und machen MonteRosola zu einem attraktiven Ziel für Weintouristen. Vom Weingut aus hat man einen schönen Blick auf das mittelalterliche Volterra. Die dort seit 17 Jahren produzierten Bio-Weine machen MonteRosola zu einem der Pioniere des Bioanbaus in der Region. Ein Fakt, der für viele der deutschen Weintouristen, die sich mehr und mehr dem Trend der Nachhaltigkeit öffnen, sehr gelegen kommen dürfte.

Die Bio-Weine des und exklusiven Weingutes haben es in sich. Wenn Italien das Land wieder für den Tourismus öffnet dürfte es schnell zu einem attraktiven Ziel für Weinproben, private Feste und exklusive Weinevents werden. Die beiden eleganten Verkostungsräume bieten Platz für jeweils bis zu 50 Gästen. Dabei hat man beim Bau der Kantine darauf geachtet, dass die im Einklang mit der Umwelt arbeitet und traditionelle Weinbereitung mit modernsten Kontroll- und Regeltechniken vereint, um so optimale Bedingungen für die biologische Weinbereitung zu schaffen.

Mit dem 61-jährigen Alberto Antonini hat sich Bengt Thomaeus einen international erfahrenen und sehr angesehenen Önologen ins Boot geholt, der nach Studienjahren in Florenz, Bordeaux und UC Davis seine Erfahrungen bei den beiden führenden Weinadels-Familien Frescobaldi und Antinori sammelte, bei letzterem als Head Winemaker, bevor er sich vor knapp einem Vierteljahrhundert selbstständig machte und als einer der führenden Weinberater weltweit Winzer bei der Optimierung ihrer Weingüter berät. 2019 produzierte MonteRosola rund 70.000 Flaschen Rot- und Weißwein. Eine Menge, die in den kommenden Jahren verdoppelt werden soll.

Die Weine von MonteRosola

(c) MonteRosola

Die Weine von MonteRosola

Einer der charakteristischen Weine von MonteRosola ist der Crescendo, ein granatroter Sangiovese mit schönen Kirsch- und trockenen Kräuteraromen, der nach 15 Monaten im französischen Eichenfass nach schwarzem Tee und gerösteten Mandeln duftet und mit seinen schönen runden Tanninen und ein gutes Alterungspotenzial besitzt.

Auch der am Nord- und Südhang des Weinguts angebaute Merlot Canto della Civetta, der das etwas kühlere Klima hier gut verträgt, kam im satten rubinrot schon gut bei den Weinfreunden an. Er zeigt schöne violetten Reflexe und duftet intensiv nach Brombeere, schwarzen Pflaumen und Rose und zeigt eine erdig gepolte Komplexität. Die festen Tannine harmonieren schön mit der erfrischenden Säure und der Wein, der wie der Crescendo ebenfalls fünf Jahre in der Flasche ruht, ist bereits trinkreif, kann aber auch gut noch ein paar weitere Jahre lagern. Beide Weine machen einen wunderbar ausbalancierten Eindruck.

Ebenfalls gerade im Jahrgang 2015 auf den Markt ist die Cuvée Corpo Notte aus Sangiovese und Cabernet Sauvignon. Die Trauben dafür hat man sorgsam in einem mehrstufigen Selektionsverfahren ausgewählt und dann in Betontanks für drei Wochen mazeriert und vergoren, um ein Optimum aus den Trauben herauszuholen und die Gerbstoffe rund und sanft zu halten.

Nach dem Pressen erfolgt die Milchsäuregärung und eine ebenfalls 15monatige Reife im französischen Barrique.

Mit dem Indomito wagt sich das Weingut an eine Rebsorte, die mancherorts in der Toskana angebaut wird und ordentliche Ergebnisse zeigt, wie ich schon bei Elisabetta Gepetti in ihrer Maremma-Fattoria Le Pupille erfahren durfte oder beim zauberhaften Rosé Alié vom Frescobaldi-Weingut Ammiraglia

Alles passt also hervorragend für eine Rückkehr in das Land, in dem die Zitronen blühen. Goethe hatte dies einst in seinem Mignon über Sizilien gesagt, aber die Toskana ist für viele von uns eine noch näherliegende und keineswegs schlechtere Alternative, denn die Toskana hat nie an Attraktivität verloren und sie bleibt die Heimat des guten Weines und des guten Essens. Wenn Sie mal wieder etwas Neues und Spannendes kennenlernen wollen, schauen Sie bei den Thomaeus vorbei, denn schon bald freut sich MonteRosola wieder auf die zurückkehrenden Besucher.

© Michael Ritter

(c) Connaisseur & Gourmet 2021