FICO Eataly Bologna - Disneyland und Grüne Woche
Salumeria im FICO Bologna
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„La Città grassa“ – die fette Stadt nennt man Bologna, die Hauptstadt der Emilia Romagna. In der Tat ist die Stadt und die ganze Region für ihre gute Küche und die zahlreichen Spezialitäten weltberühmt und gilt völlig zu Recht als eine der kulinarischen Hauptstädte der der Welt.
Ein guter Ort also, um ein Ess-Paradies am Rande der Stadt zu bauen, dass Genussmenschen aus dem In- und Ausland anziehen soll. „La Dotta“ – die Gelehrte, ist ein anderer Spitzname der Stadt, denn jeder Fünfte der rund 400.000 Bewohner ist Student an einer der zahlreichen Hochschulen, von denen die Università di Bolgna mit ihren mehr als 85.000 Studenten bei weitem die größte und auch die Älteste ist. Ja – die drittgrößte Universität Italiens ist auch die älteste Europas.
FICO
(c) FICO Eataly
La Citta Grassa
„La Città grassa“ – die fette Stadt nennt man Bologna, die Hauptstadt der Emilia Romagna. In der Tat ist die Stadt und die ganze Region für ihre gute Küche und die zahlreichen Spezialitäten weltberühmt und gilt völlig zu Recht als eine der kulinarischen Hauptstädte der der Welt. |
Sie selbst geht in typisch italienischer Bescheidenheit sogar noch einen Schritt weiter und beschreibt sich als die vielleicht älteste Universität der Welt. Kennen wir das aus der Werbung nicht von irgendeiner Praline? Exakt datieren lässt sich der frühe Ursprung allerdings nicht und ignoriert völlig die arabische Welt, wo mit der al-Azhar-Universität in Kairo schon gut ein Jahrhundert zuvor der Grundstein gelegt wurde. |
Mortadella-Brötchen
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DIE FICO EATALY WORLD
Vor zwei Jahren eröffnete man am Rand der Stadt die "FICO Eataly World". Die rund 100 Millionen Euro, die man dabei seitens der Stadt und des Konzerns Eataly von Oscar Farinetti in das Projekt investiert hat, waren wahrscheinlich sinnvoll, denn so konnte endlich der Raum des überdimensionierten Obst- und Gemüsemarktes CAAB sinnvoll genutzt werden und außerdem locken in der Nähe andere Einkaufszentren die Einkaufswilligen. |
Sechs Millionen Besucher erwartet FICO pro Jahr. Zumindest müssen wir nicht mit einem so starken Ansturm konkurrieren, sonst wäre der Weg mit dem Koffer eine Tortour geworden. Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, sich gleich am Eingang eines der zahlreichen Fahrräder auszuleihen, die man auf dem weitläufigen Gelände kostenfrei nutzen kann, denn diese waren mit einem Einkaufskorb ausgestattet, der groß genug für den Koffer war. |
Slow Food
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ZUSAMMENARBEIT MIT SLOW FOOD
Den ehemaligen kommunistischen Herrschern Bolognas dürfte die Anlage dennoch ein Dorn im Auge sein, da sich hier eigentlich nur die Großen der Branche präsentieren können. Aber vielleicht ist man dort schon ebenso pragmatisch wie bei den Linken in Deutschland, wo man gerade in Thüringen über eine Regierungsbildung mit der CDU nachdenkt. Vor ein paar Jahren noch ein Pakt mit dem Teufel. Aber auch in Italien zeigt man Pragmatismus angesichts der sich verfestigenden Macht des Großkapitals, wovon die Eataly-Partnerschaft mit Slow Food zeugt. Was wohl nicht wenig Slow Food-Mitgliedern ebenso übel als eine riesige Kröte aufstoßen dürfte, die Slow Food dabei geschluckt hat, wie deren Partnerschaft mit Costa Crociere, einem der Verpester der Weltmeere. |
Ziel von FICO Eataly ist es die komplette Produktionskette unter einem Dach zu versammeln. Bei den Rindern, Schweinen und Lämmern, die wie für die Arche Noah im Zweierpack in der Außenzone der Halle stehen, hat man zum Glück darauf verzichtet, sie – wie auf der Grünen Woche – in der Halle auszustellen. Auch kleine Felder hat man im Außenbereich angelegt, auf denen Gemüse und Getreide wachsen. |
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