Otto Griebel - Im Panoptikum der Zeit in Dresden
Otto Griebel, Selbstbidniss vor brennenden Dresden
(c) Museum der bildenden Künste Leipzig, Gerstenberger
Fast vergessen - so könnte man Otto Griebel, den 1972 im Alter von 76 Jahren verstorbenen Vertreter der Neuen Sachlichkeit und der proletarisch-revolutionären Kunst bezeichnen, der damals zur Dada-Gruppe um Otto Dix zählt. Auch wenn seine Werke nie in den Überblicksausstellungen zur Kunst der Weimarer Republik fehlen, ist sein vielfältiges Schaffen heute meist nur Insidern bekannt und wurde noch nie im Zusammenhang vorgestellt. Das Werkverzeichnis aus dem Kerber-Verlag unternimmt den Versuch, mit der Rekonstruktion des verschollenen und vernichteten Werkteils einen Gesamtüberblick zu Griebels Schaffen anzubieten. |
Nach seiner Pensionierung widmete sich der ewige Junggeselle der Edition des Nachlasses seines Vaters, der nach dem Krieg nicht an die Erfolge der 20er Jahre anknüpfen wollte, da er sich nicht mehr auf der Höhe der Zeit betrachtete. Die Nationalsozialisten stuften das Werk Otto Griebels, der sich als "Mann der Straße" sah, die einfachen Menschen liebte und als Mitglied der "Sieben Spaziergänger" mit anderen Künstlern antifaschistische Ideen austauschten, als entartet ein, beschlagnahmten es und zeigten es in den Ausstellungen "Entartete Kunst" in Dresden und Berlin. Ein großer Teil seines Werks wurde durch den Luftangriff auf Dresden zerstört. Erst 2012 tauchten zwei seiner Werke im sogenannten Schwabinger Kunstfund aus dem Besitz Cornelius Gurlitts wieder auf. |
bei Amazon.de bestellen
Monet - Licht, Schatten und Reflexion Riehen/Basel
(c) Connaisseur & Gourmet 2021